Premium
Korrosionsschutzwirkung von Beschichtungen am Defekt – Einfluss der Oberflächenvorbereitung und der Pigmentierung der Grundbeschichtung
Author(s) -
Pietsch S.,
Kaiser W.D.,
Stratmann M.
Publication year - 2002
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/1521-4176(200205)53:5<299::aid-maco299>3.0.co;2-p
Subject(s) - polymer chemistry , chemistry , materials science , nuclear chemistry
In der Korrosionsschutzpraxis wird ein deutlicher Einfluss der Oberflächenvorbereitung und der Pigmentierung der Grundbeschichtung auf die Unterwanderung am Defekt gefunden. Zur Aufklärung der Mechanismen wurde in der vorliegenden Arbeit die Raster‐Kelvinsonde eingesetzt, mit der örtliche Korrosionspotentiale auch unter isolierenden, organischen Beschichtungen berührungslos gemessen werden können. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: Auf gestrahltem Stahlsubstrat findet bei Systemen mit Zinkphosphat‐Grundbeschichtung kathodische Delamination statt, bei Systemen mit Zinkstaub‐Grundbeschichtung wird insbesondere der Randbereich des Defekts zunächst durch anodische Auflösung von Zink der Zinkstaubgrundbeschichtung kathodisch geschützt. Durch Bildung von Zinkkorrosionsprodukten kann bei zunehmender Belastungsdauer Deaktivierung des Zinkstaubs und Fortschreiten der Korrosion unter die Beschichtung stattfinden. Auf handentrostetem Stahl findet unabhängig von der Pigmentierung der Grundbeschichtung am Rand des Defekts Rostreduktion als kathodische Teilreaktion statt, die durch Elementbildung noch verstärkt wird. Bei zyklischer Belastung wird reduzierter Rost in Trockenphasen reoxidiert und kann so bei Befeuchtung erneut am Prozess teilnehmen. Als Ergebnis nimmt die Dicke der Rostschicht zu und Phasenumwandlungen im Rost führen zum Adhäsionsverlust der Beschichtung vom Rand des Defektes ausgehend.