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Elektrochemische Untersuchungen zum Korrosionsverhalten von Duplexgusswerkstoffen in Rauchgasentschwefelungsanlagen
Author(s) -
Burkert A.,
Schultze S.,
Heyn A.,
Göllner J.,
Heinze G.
Publication year - 2001
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/1521-4176(200106)52:6<445::aid-maco445>3.0.co;2-g
Subject(s) - psychology
Der Beitrag berichtet über Untersuchungsergebnisse zum Korrosionsverhalten von Pumpen‐ und Flügelwerkstoffen aus Duplexstahlguss in Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) unter Labor‐ und Betriebsbedingungen in den VEAG‐Kraftwerken (KW) Boxberg III und Jänschwalde. In der Praxis zeigen die genannten Bauteile in der REA des Kraftwerkes Boxberg (KWB) eine wesentlich bessere Korrosionsbeständigkeit. Zum gleichen Ergebnis kommen auch die Laboruntersuchungen, bei denen die Bestimmung kritischer Potentialwerte teilweise Unterschiede von mehreren hundert Millivolt ergab. Die im Bypass der REA durchgeführten Betriebsversuche bestätigen tendenziell die Ergebnisse der Laboruntersuchungen, jedoch waren an vorgeschädigten Originaloberflächen teilweise signifikante Unterschiede zu den Laborversuchen festzustellen. Diese können auf die verschärften Versuchsbedingungen in der REA, wie z. B. die Feststoffbelastung und die Strömung zurückgeführt werden. Mit elektrochemischen Rauschmessungen wurde das Repassivierungsverhalten der Werkstoffe näher untersucht. Dabei zeigte die Lage der freien Korrosionspotentiale für das Kraftwerk Jänschwalde (KWJ) eine Überschreitung der Potentialbereiche, die für eine sichere Repassivierung entstandener Defektstellen erforderlich wären. Hierin liegt die Ursache für die beobachteten Schäden an den Bauteilen. Abhilfemaßnahmen werden im Rahmen des vorliegenden Beitrages ausführlich diskutiert. Für die REA des KWB liegen die freien Korrosionspotentiale etwa 200 mV unterhalb des Bereiches für eine sichere Repassivierung entstandener Defektstellen, wodurch kurzzeitige Schwankungen der Systemparameter zu korrosionsverschärfenden Bedingungen toleriert werden können.