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Zum Verhalten rost‐ und säurebeständiger Stähle unter Komplexbeanspruchung. Teil 1 Passivität und Lochkorrosionsbeständigkeit
Author(s) -
Gugau M.,
Ellermeier J.,
Berger C.
Publication year - 2002
Publication title -
materialwissenschaft und werkstofftechnik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.285
H-Index - 38
eISSN - 1521-4052
pISSN - 0933-5137
DOI - 10.1002/1521-4052(200207)33:7<381::aid-mawe381>3.0.co;2-g
Subject(s) - passivation , metallurgy , materials science , chemistry , physics , nuclear chemistry , composite material , layer (electronics)
Chrom‐Nickel‐Stähle sind in vielen Anwendungsgebieten wegen ihres guten Korrosionsverhaltens von besonderem Interesse für mechanisch hochbeanspruchte Bauteile. Wesentliche Voraussetzung für das Korrosionsverhalten ist die sich in wässrigen Korrosionselektrolyten (‐medien, ‐lösungen) bildende Passivschicht. Deren Struktur, Zusammensetzung und Dicke hängt im wesentlichen von der Stahlzusammensetzung, den Passivierungsbedingungen, der Alterung, dem pH‐Wert, der Elektrolytzusammensetzung und der Temperatur ab. Passivschichten können lokale Schädigungen erfahren. Im Wesentlichen sind zwei Mechanismen dafür verantwortlich: einerseits ist dies die Ausbildung von Gleitstufen bei mechanischer Beanspruchung und andererseits die selektive elektrochemische Aktivierung (z. B. durch chloridinduzierte Lochkorrosion). Aus diesem Grund kommt es bei gleichzeitiger Wirkung von mechanischen Beanspruchungen und Korrosion zu einer maßgeblichen Herabsetzung der Ermüdungsfestigkeit. In den vorliegenden Untersuchungen wurden austenitische, ferritisch‐austenitische und martensitische rost‐ und säurebeständige Stähle mit elektrochemischen Methoden in verschiedenen Korrosionselektrolyten untersucht, um Aussagen über das lokale chemisch‐elektrochemische Aktivierungsverhalten zu erhalten. Die dargelegten Ergebnisse verdeutlichen, dass zwei der untersuchten Legierungen zur Lochkorrosion neigen, und deshalb bei gleichzeitiger mechanischer Beanspruchung die Gefahr der korrosionsbedingten Rissinitiierung besteht. (Wird fortgesetzt.)