Premium
Gießtechnisches Herstellverfahren für Magnesiumschäume
Author(s) -
Niemeyer M.,
Haferkamp H.,
Bormann D.
Publication year - 2000
Publication title -
materialwissenschaft und werkstofftechnik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.285
H-Index - 38
eISSN - 1521-4052
pISSN - 0933-5137
DOI - 10.1002/1521-4052(200006)31:6<419::aid-mawe419>3.0.co;2-k
Subject(s) - gynecology , physics , medicine
Metallschäume gewinnen durch ihre besonderen Eigenschaften zunehmend Beachtung als Strukturbauteil. Auch in der Medizintechnik könnten diese Vorzüge der Metallschäume positiv genutzt werden, da bisher genutzte bioresorbierbare Implantate nur über eine geringe Festigkeit verfügen und somit als stabilisierendes Bauteil nur bedingt in Betracht kommen. Magnesiumschäume, die als Implantate in den Körper eingebracht würden, sind nicht bioinert wie zum Beispiel Titanimplantate, so daß sie nach einer Zeit der stützenden Wirkung vom nachwachsenden Knochenmaterial zunächst in der Porenstruktur durchsetzt werden, um dann vor dem nachwachsenden Knochen resorbiert, d. h. abgebaut zu werden. Bekannte Herstellverfahren [1, 2, 4], die zumeist die Erzeugung von Aluminiumschäumen zum Ziel haben, sind nicht zur Fertigung bioresorbierbarer Magnesiumschäume geeignet, da die Bioverträglichkeit hochreine Materialien voraussetzt, und somit der Einsatz von Partikeln zur Viskositätssteigerung und Treibmitteln zur Aufschäumung nicht möglich ist. Die Herstellung von hochreinen Magnesiumschäumen erfolgt daher in einem gießtechnischen Verfahren unter Verzicht auf die oben genannten Hilfsmittel. Zur Aufschäumung wird dem Schmelzestrom ein inerter Gasstrom zugeführt, der in einem statischen Mischer dispergiert wird, so daß ein flüssiger Magnesiumschaum entsteht. Durch genaue Temperaturführung der schmelzeführenden Komponenten wird die Viskosität der Schmelze so eingestellt, daß der Metallschaum stabilisiert wird und anschließend in einer Kokille in endkonturnaher Form erstarrt werden kann.