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Die zitterfreie Thermogenese: Wärmeproduktion bei Kältestress
Author(s) -
Schönfeld Peter
Publication year - 2002
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/1521-3781(200202)36:1<54::aid-ciuz54>3.0.co;2-x
Subject(s) - chemistry , inner mitochondrial membrane , respiratory chain , 2,4 dinitrophenol , protonophore , mitochondrion , biochemistry
Bei der zitterfreien Thermogenese wird durch einen Kältereiz das Hormon Noradrenalin ausgeschüttet, das im braunen Fettgewebe die Spaltung von Fett in Glycerin und Fettsäuren initiiert. Die freigesetzten Fettsäuren werden von den Mitochondrien oxidiert, wobei die Energie der C‐H‐und C‐C‐Bindungen direkt in Wärme umgesetzt wird. Fettsäuren sind bei der zitterfreien Thermogenese sowohl Brennstoff als auch Katalysator der Wärmebildung durch die Mitochondrien. Auf molekularer Ebene beruht die Thermogenese auf einer erhöhten Permeabilität der inneren Mitochondrienmembran für Protonen. Diese Permeabilität kann durch Protonophore wie 2,4‐Dinitrophenol oder die Wechselwirkung von Fettsäuren mit Proteinen der inneren Mitochondrienmembran stimuliert werden.