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Kein Erdöl ohne die Chemie: Ölfeldchemikalien
Author(s) -
Gulden Walter
Publication year - 2001
Publication title -
chemie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.217
H-Index - 24
eISSN - 1521-3781
pISSN - 0009-2851
DOI - 10.1002/1521-3781(200104)35:2<82::aid-ciuz82>3.0.co;2-#
Subject(s) - chemistry
Die Mineralölindustrie und die Chemische Industrie sind eng miteinander verknüpft: Petrochemische Primärprodukte sind heute die Rohstoffbasis schlechthin für die industrielle Organische Chemie, und umgekehrt ist die Exploration und Produktion von Öl und Gas untrennbar mit dem Einsatz einer Vielzahl Spezialchemikalien und auch Basischemikalien verbunden. Die Einsatzmengen der Ölfeldchemikalien liegen oft nur im niedrigen Prozent‐oder ppm‐Bereich. Vor allem wasserlösliche und öllösliche Polymere sowie eine breite Palette von Tensiden und Tensidkombinationen machen viele Prozesse der Aufsuchung und Gewinnung von Öl und Gas erst möglich und wirtschaftlich. So sind beim Bohren Celluloseether, Xanthan‐Biopolymere und wasserlösliche Copolymere unverzichtbare Komponenten der zirkulierenden Bohrspülung. Sie steuern die Rheologie und wirken als Schutzkolloide. Beim Zementieren der Verrohrung wirken verschiedene Polymere als Dispergatoren und Reibungsverminderer und halten den Wasserverlust unter Kontrolle. Bei der Förderung von Rohöl werden beim Gasentlösungsprozess Silicon‐Entschäumer gebraucht und bei der Abtrennung des Emulsionswassers von Rohöl spielen Demulgatoren (Emulsionsspalter) eine wichtige Rolle. Ethylenoxid/Propylenoxid‐Blockpolymere und p‐Alkylphenol‐Formaldehyd‐Harze mit Ethylenoxid und Propylenoxid variiert, bilden die Grundlage dieser für die Aufbereitung von Rohöl wichtigen Produktgruppe. Öllösliche Poly‐acrylsäureester und Ethylen‐Vinylacetat‐Copolymere wirken als Paraffininhibitoren und Fließverbesserer. Beim Rohrleitungstransport können extrem hochmolekulare Poly(α‐Olefine)turbulente Strömungen „beruhigen” und Pumpenergie einsparen. Die Sekundärförderung von Erdöl ist mit dem gleichzeitigen Anfall erheblicher Mengen von salinem Wasser verbunden. Korrosion, Bakterienbefall und Steinbildung (scaling) machen große Probleme. Inhibitoren auf Basis kationischer, stickstoffhaltiger Tenside, spezielle Aldehyde sowie Polyacrylsäuren und Aminomethylen‐phosphonsäuren schaffen hier Abhilfe.

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