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N‐Heterocyclische Carbene: ein neues Konzept in der metallorganischen Katalyse
Author(s) -
Herrmann Wolfgang A.
Publication year - 2002
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/1521-3757(20020415)114:8<1342::aid-ange1342>3.0.co;2-a
Subject(s) - chemistry
N‐Heterocyclische Carbene sind zu universellen Liganden in der metallorganischen und anorganischen Koordinationschemie geworden. Sie gehen nicht nur mit nahezu jedem Übergangsmetall, sei es in niedriger oder hoher Oxidationsstufe, eine Bindung ein, sondern auch mit Hauptgruppenelementen wie Beryllium, Schwefel oder Iod. Ihre besondere Koordinationschemie erlaubt es, dass N‐heterocyclische Carbene auf Metallzentren sowohl stabilisierend als auch aktivierend wirken in einer Vielzahl katalytischer Schlüsselschritte der organischen Synthese, z. B. bei der C‐H‐Aktivierung und der C‐C‐, C‐H‐, C‐O‐ oder C‐N‐Bindungsknüpfung. Mittlerweile ist vielfach belegt, dass die etablierte Klasse der Organophosphanliganden in der kommenden Generation metallorganischer Katalysatoren durch N‐heterocyclische Carbene ergänzt und zum Teil ersetzt werden wird. In den letzten Jahren war diese Chemie der Schauplatz eines lebhaften wissenschaftlichen Wettbewerbs, in dem zuvor nie erwartete Erfolge in wichtigen Bereichen der homogenen Katalyse erzielt wurden. Aus Arbeiten in zahlreichen wissenschaftlichen Labors und in den Forschungslaboratorien der chemischen Industrie zeichnet sich eine revolutionäre Wende in der metallorganischen Katalyse ab.