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Pr(BO 2 ) 3 und PrCl(BO 2 ) 2 : Zwei meta ‐Borate des Praseodyms im Vergleich
Author(s) -
Sieke Corinna,
Nikelski Tanja,
Schleid Thomas
Publication year - 2002
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/1521-3749(200205)628:4<819::aid-zaac819>3.0.co;2-e
Subject(s) - chemistry , crystallography , medicinal chemistry , polymer chemistry
PrCl(BO 2 ) 2 entsteht kristallin bei der Reaktion von Praseodym, Pr 6 O 11 und PrCl 3 mit einem geringen Überschuß an B 2 O 3 in evakuierten Quarzglasampullen nach sieben Tagen bei 850 °C. Verwendet man zusätzlich NaCl als Flußmittel, so resultiert hauptsächlich Pr(BO 2 ) 3 in Form von Einkristallen. Beide Praseodym(III)‐ meta ‐Borate sind gegenüber Luft und Wasser stabil. PrCl(BO 2 ) 2 füllt in langen, dünnen, hellgrünen Nadeln an, die aufgrund ihres faserigen Habitus stark zur Wachstumsverzwillingung neigen. Die Kristallstruktur (triklin, P1¯ a = 420, 56(4), b = 655, 42(7), c = 808, 34(8) pm, α = 82, 361(8), β = 89, 173(9), γ = 71, 980(7)° Z = 2) weist parallel [100] verlaufende Zickzack‐Ketten ${_{\infty}^1}$ {[(B1)o t 1/1 O e 2/2 (B2)O t 1/1 O e 2/2 ] 2− } (≡ ${_{\infty}^1}$ {[BO 2 ] − }) aus eckenverknüpften [BO 3 ] 3− ‐Dreiecken mit syndiotaktischer Ausrichtung der terminalen Sauerstoffatome auf. Die Pr 3+ ‐Kationen sind von drei Cl − ‐ und sieben O 2− ‐Anionen in Form von vierfach überkappten trigonalen Prismen koordiniert. Die grünen, transparenten Kristalle von Pr(BO 2 ) 3 (monoklin, C2/c; a= 984, 98(9), b = 809, 57(8), c = 641, 02(6) pm, β = 126, 783(9)°; Z = 4) treten lattenförmig oder mit eher sphärischem Habitus in Erscheinung. In der Kristallstruktur liegen die B 3+ ‐Kationen sowohl trigonal‐planar als auch tetraedrisch von Sauerstoffatomen koordiniert vor. Dabei werden die beiden unterschiedlichen Boratpolyeder ([BO 3 ] 3− und [BO 4 ] 5− ) parallel [101] über Ecken zu Ketten der Zusammensetzung ${_{\infty}^1}$ {[(B2)‐O t 1/1 O e 2/2 (B1)O e 4/2 (B2)O t 1/1 O e 2/2 ] 3− } (≡ ${_{\infty}^1}$ {[BO 2 ] − }) verknüpft. Die Umgebung der Pr 3+ ‐Kationen besteht aus zehn Oxid‐Anionen, die ein doppelt überkapptes quadratisches Antiprisma bilden.