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La 2 Si 2 O 7 im I—Typ: Gemäß La 6 [Si 4 O 13 ][SiO 4 ] 2 kein echtes Lanthandisilicat
Author(s) -
Müller—Bunz Helge,
Schleid Thomas
Publication year - 2002
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/1521-3749(200203)628:3<564::aid-zaac564>3.0.co;2-t
Subject(s) - psychology
Als Neben‐ bzw. Zersetzungsprodukt bei Versuchen zur Darstellung von Lanthantelluridsilicat La 2 Te[SiO 4 ] (aus La, TeO 2 , SiO 2 und CsCl, molares Verhältnis: 1 : 1 : 1: 20, 950 °C, 7 d) oder fluoridreichen Lanthanfluoridsilicaten (aus LaF 3 , La 2 O 3 , SiO 2 und CsCl, molares Verhältnis:5 : 2: 3 : 17, 700 °C, 7 d) in evakuierten Quarzglasampullen fielen farblose lattenförmige Einkristalle von La 2 Si 2 O 7 im bislang unbekannten I‐Typ (monoklin, P2 1 /c; a = 726, 14(5), b = 2353, 2(2), c = 1013, 11(8) pm, β = 90, 159(7)°) aus den Flußmittelschmelzen (CsCl) an. Als Anionen liegen in dieser neuen Form von Lanthandisilicat allerdings keine diskreten [Si 2 O 7 ] 6‐ ‐Gruppen vor. Vielmehr sind gemäß La 6 [Si 4 O 13 ][SiO 4 ] 2 formal drei dieser Einheiten in ein catena ‐Tetra‐silicat‐ ([Si 4 O 13 ] 10‐ ‐Anion aus vier eckenverknüpften [SiO 4 ] 4‐ ‐Tetraedern) und zwei ortho ‐Silicatanionen (isolierte [SiO 4 ] 4‐ ‐Tetraeder) dismutiert. Die Verbindung kann als aus einander in Richtung [010] abwechselnden Schichten dieser [SiO 4 ] 4‐ ‐ und hufeisenförmigen [Si 4 O 13 ] 10‐ ‐Anionen aufgebaut beschrieben werden, in und zwischen denen sich die hochkoordinierten La 3+ ‐Kationen (CN = 9 ‐ 11) anordnen. Die enge Strukturverwandtschaft mit den Borosilicaten M 3 [BSiO 6 ][SiO 4 ](M = Ce ‐ Eu) wird diskutiert und strukturelle Vergleiche mit anderen catena ‐Tetrasilicaten werden angestellt.