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Zr 6 STe 2 – ein zirconiumreiches Sulfidtellurid mit einer Zr 3 Te‐Teilstruktur vom Re 3 B‐Typ
Author(s) -
Örlygsson Gissur,
Conrad Matthias,
Harbrecht Bernd
Publication year - 2001
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/1521-3749(200105)627:5<1017::aid-zaac1017>3.0.co;2-p
Subject(s) - crystallography , crystal structure , physics , chemistry
Zr 6 STe 2 ist durch Reduktion eines Gemenges von ZrTe 2 und ZrS 2 mit Zirconium in gasdicht verschweißten Tantaltiegeln bei 1520 K zugänglich. Die räumlich gemittelte Kristallstruktur von Zr 6 STe 2 lässt sich in der orthorhombischen Raumgruppe Cmcm beschreiben: a = 377.81(4), b = 1156.4(1), c = 887.96(8), Z = 2, Pearson‐Symbol oC18, 320 Reflexe ( I > 2σ( I )), 22 Variablen, R w ( I ) = 0.088. Zr 6 STe 2 bildet einen eigenen Strukturtyp, der sich struktursystematisch als teilweise aufgefüllter Re 3 B‐Typ einordnen lässt. Die Telluratome sind dreifach‐überdacht, verzerrt trigonal‐prismatisch von neun Zirconiumatomen umgeben. Die Zr 9 Te‐Tetrakaidekaeder sind über gemeinsame trigonale Prismenflächen (längs [100]), Kanten (etwa parallel [001]) und Spitzen (längs [010]) zu einem dreidimensionalen Tetrakaidekaedernetzwerk $^3_\infty$ [Zr 9/3 Te] verknüpft, zu dessen Stabilität homonukleare Zr–Zr‐Bindungswechselwirkungen maßgeblich beitragen. Zwischen den Tetrakaidekaedern befinden sich Zr 6 ‐Oktaeder, die über Kanten (längs [100]) und Spitzen (längs [001]) zu Schichten verknüpft sind. Infolge einer Verzerrung der Struktur weitet sich die Hälfte der Oktaeder einer Schicht soweit auf, dass die Schwefelatome Platz darin finden. Den Beugungsbefunden nach erfolgt die Ausordnung der Leerstellen in benachbarten Oktaederschichten unabhängig voneinander.