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Walther Kossel. Elektronentheorie der chemischen Bindung und Röntgenspektren
Author(s) -
Piosik Romuald,
Jansen Walter
Publication year - 2002
Publication title -
chemkon
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3730
pISSN - 0944-5846
DOI - 10.1002/1521-3730(200201)9:1<25::aid-ckon25>3.0.co;2-s
Subject(s) - chemistry , philosophy , humanities
WALTHER KOSSEL und Gilbert Newton Lewis haben 1916 unabhängig voneinander die Elektronentheorie der chemischen Bindung entwickelt und die Oktettregel, die heute wieder streng angewandt wird, formuliert. Die auch für den heutigen Chemieunterricht grundlegenden Ideen hatte Kossel in einem inspirierenden wissenschaftlichen Umfeld, an der Universität München, erarbeiten können. An der Universität Kiel, wohin er berufen wurde, baute er seine Theorie aus. Als er 1932 einem Ruf an die Technische Hochschule in Danzig folgte, wandte er sich ganz der Erzeugung und dem Studium von Röntgenspektren im Innern von Kristallen und dem Nachweis der Wellennatur des Elektrons zu. Er konnte zeigen, dass geeignete energiereiche Elektronenstrahlen ähnliche Beugungsspektren wie Röntgenstrahlen ergeben. 1945 musste Kossel Danzig verlassen und übernahm eine Professur an der Universität Tübingen, wo er 1956 emeritiert wurde.