Der Braunschweiger Löwe — Umwelt und Korrosion

Abstract Auf Grund seines weiten zeitlichen Abstandes zu vorhergehenden und folgenden großen Freiplastiken nimmt der Braunschweiger Burglöwe (gegossen 1166) sowohl gußtechnisch als auch kunstgeschichtlich eine einzigartige Stellung ein. Die in den letzten Jahrzehnten deutlich zunehmende Belastung der Luft mit Schadstoffen führten an der bis 1980 im Original auf dem Burgplatz aufgestellten Plastik zu erheblichen Korrosionsschäden. Der Zusammensetzung der Legierung entsprechend sind unterschiedliche Sulfatbildungen von Kupfer festzustellen, die an den witterungsgeschützten Partien besonders intensiv ausgeprägt sind. Z. T. traten so hoch sulfathaltige Modifikationen auf, die auch ohne Umwelteinflüsse zur Weiterkorrosion geführt hätten. An den witterungsexponierten Partien der Plastik machte sich die Korrosion in der Weise bemerkbar, daß Metalle mit leichter löslichen Sulfatbildungen ausgewaschen wurden und so ein erheblicher Substanzverlust auftrat. Wegen des unersetzlichen Wertes der Originalplastik und auf Grund weiterhin zu erwartender schädlicher Umwelteinflüsse wurde die Plastik nach einer gründlichen Reinigung nicht mehr im Freien aufgestellt.