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Reaktion von Diphosphan(4) mit flüssigem Ammoniak und mit Aminen – ein neuer Weg zu Polyphosphiden und Hydrogenpolyphosphiden
Author(s) -
Baudler M.,
Winzek P.
Publication year - 1999
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/(sici)1521-3749(199903)625:3<417::aid-zaac417>3.0.co;2-4
Subject(s) - chemistry , liquid ammonia , medicinal chemistry , ammonia , polymer chemistry , organic chemistry
Diphosphan(4), P 2 H 4 , reagiert mit flüssigem Ammoniak im Temperaturbereich von –76 °C bis –40 °C zu einem Gemisch der Ammoniumpolyphosphide (NH 4 ) 2 H 2 P 14 , (NH 4 ) 2 P 16 , (NH 4 ) 3 P 19 und (NH 4 ) 3 P 21 ; daneben entsteht PH 3 . Das erste NMR‐spektroskopisch nachweisbare Zwischenprodukt ist die bicyclische Verbindung NH 4 H 4 P 7 , die mit P 2 H 4 zu den phosphorreicheren polycyclischen Phosphiden weiterreagiert. Beim Entfernen des Ammoniaks zersetzt sich das Hydrogenpolyphosphid (NH 4 ) 2 H 2 P 14 unter Bildung von PH 3 und wasserstofffreien phosphorreicheren Polyphosphiden. Wird die Reaktion von Diphosphan(4) mit flüssigem Ammoniak in Gegenwart von Tetrahydrofuran durchgeführt, so entstehen als Endprodukte die Hydrogenpolyphosphide NH 4 H 4 P 7 und NH 4 H 5 P 8 neben PH 3 ; als Vorstufe wurde das wasserstoffreiche, offenkettige Heptaphosphid NH 4 H 8 P 7 identifiziert. Die exemplarische Untersuchung des Verhaltens von Diphosphan(4) gegenüber Aminen ergab mit dem primären Amin Ethylendiamin bei +10 °C lösungsmittelfrei oder in Gegenwart von Tetrahydrofuran die Bildung eines Polyphosphid‐Gemisches aus (C 2 H 4 N 2 H 5 ) 2 P 16 , (C 2 H 4 N 2 H 5 ) 3 P 21 und (C 2 H 4 N 2 H 5 ) 3 P 19 neben etwas PH 3 . Mit den sekundären und tertiären Aminen Diethylamin bzw. Tetramethylethylendiamin (TMEDA) fand selbst bei Raumtemperatur keine Reaktion statt.