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Kann man Kristallstrukturen von Festkörpern quantitativ charakterisieren?
Author(s) -
Hoppe Rudolf
Publication year - 1998
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/(sici)1521-3749(1998110)624:11<1877::aid-zaac1877>3.0.co;2-l
Subject(s) - physics , crystallography , chemistry
Eine chemisch sinnvolle Struktursystematik Anorganischer Festkörper fehlt: Bruttoformeln wie Mg 2 O 4 Si (Mg 2 [SiO 4 ] ¿ (OMg 4 )[Si 2 O 7 ]) versagen. Traditionelle Begriffe wie Koordinationszahl oder ‐polyeder, Zentralion oder Ligand sind hier, im Kollektiv, nicht willkürfrei definierbar. Quasikontinuierliche Übergänge chemisch ähnlicher Stoffe (und anderes!) schließen Qualitäten wie z. B. Symmetrie als Ordnungsprinzip grundsätzlich aus. Dagegen gestatten, hier erstmals gezeigt, die Quantitäten Gitterkonstanten und Lageparameter bei geeigneter, stets möglicher kristallographischer Aufstellung, physikalisch sinnvolle Beziehungen zwischen den Komponenten‐Gittern (K. G.) zu analysieren und zur quantitativen Charakterisierung mit Zahlen im Bereich zwischen 0 und 400 zu versehen. So ist möglich, starre Unterteilungen in Gruppen (z. B. Sulfate oder Borate/Doppeloxyde) zu vermeiden und dennoch chemisch sinnvoll zu ordnen. Jedes Komponenten‐Gitter wird durch Q i (50–150%) strukturgeometrisch charakterisiert, was neue Vergleiche zwischen verschiedensten Strukturen ermöglicht. Dies wird an Beispielen gezeigt, wo die Unterteilung in Kat‐ und An‐Ionen üblich ist. Die Übertragung auf intermetallische Verbindungen, z. B. Zintl‐Phasen, ist nach ersten Berechnungen möglich.