Synthese und Struktur von dreikernigen Heterometall‐Komplexen mit Nitridobrücken zwischen Re und Sn

Der heteronukleare Dreikernkomplex [(Me 2 PhP) 2 ClRe(μ‐Cl)N] 2 SnCl 4 entsteht bei der Reaktion von ReNCl 2 (PMe 2 Ph) 3 mit SnCl 4 in CH 2 Cl 2 als luftempfindliche, diamagnetische Verbindung. Der Komplex bildet solvathaltige, braune Kristalle [(Me 2 PhP) 2 ClRe(μ‐Cl)N] 2 · SnCl 4  · 2 CH 2 Cl 2 mit der triklinen Raumgruppe P  1 und a  = 1189,1(2), b  = 1262,3(2), c  = 1776,7(3) pm, α = 86,04(2), β = 89,27(2), γ = 72,75(1)°, Z  = 2. Im Dreikernkomplex koordinieren zwei über Cl‐Brücken verknüpfte Fragmente (Me 2 PhP) 2 ClReN + mit ihren Nitridoliganden ein SnCl 4 ‐Molekül. Das Sn‐Atom erhält durch die cis ‐ständigen Nitridobrücken eine verzerrt oktaedrische Koordination. Die gewinkelten Nitridobrücken (Re–N–Sn = 155) sind mit Abständen Re–N = 168 pm und Sn–N = 225 pm stark asymmetrisch. Bei unvollständigem Feuchtigkeitsausschluß während der Synthese bildet sich [(Me 2 PhP) 3 ClRe(μ‐Cl)N]Sn 2 (OH)Cl 7  · 2 CH 2 Cl 2 in Form luftstabiler, rot‐violetter Kristalle ( P  1, a  = 1074,1(2), b  = 1251,1(3), c  = 1685,0(1) pm, α = 99,61(2), β = 91,49(2), γ = 92,69(2)°, Z  = 2). Im diamagnetischen Komplex ist ein Molekül ReNCl 2 (PMe 2 Ph) 3 über den Nitridoliganden und eine Cl‐Brücke an die Sn‐Atome eines Sn 2 (OH)Cl 7 ‐Fragments gebunden. Die beiden Sn‐Atome sind ihrerseits über eine Cl‐ und eine OH‐Brücke verknüpft. Die Abstände in der nur schwach gewinkelten Nitridobrücke (Re–N–Sn = 164,6°) betragen Re–N = 170,5 pm und Sn–N = 219,8 pm.