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Sulfidchloride (MSCl) der leichten Lanthanide (M = La–Pr)
Author(s) -
Lissner Falk,
Schleid Thomas
Publication year - 1998
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/(sici)1521-3749(199803)624:3<452::aid-zaac452>3.0.co;2-a
Subject(s) - chemistry , crystallography , stereochemistry , medicinal chemistry , polymer chemistry
Durch Umsetzungen der leichten Lanthanide (M = La–Pr) mit Schwefel und den betreffenden Trichloriden (MCl 3 ) in evakuierten Quarzglasampullen (850 °C, 7 d) werden bei molaren Verhältnissen der Edukte (M : S : MCl 3 ) von 2 : 3 : 1 phasenreine Sulfidchloride der Zusammensetzung MSCl erhalten. Ein geringer Überschuß an Trichlorid als Flußmittel fördert die Bildung von lattenförmigen, transparenten Einkristallen (farblos für M = La und Ce, apfelgrün für M = Pr), die sich als wasserlöslich und empfindlich gegenüber Hydrolyse erweisen. Die Kristallstruktur wurde anhand von röntgenographischen Einkristalldaten am Beispiel von LaSCl (orthorhombisch, Pbcm (Nr. 57), a = 680,22(5), b = 705,26(7), c = 4203,7(3) pm, Z = 24, R = 0,069, R w = 0,043) bestimmt. Nach Ausweis von Guinier‐Pulverdaten kristallisieren CeSCl und rasch abgeschreckte Proben von PrSCl isotyp. Demnach liegen vier kristallographisch unterschiedliche Kationen (M 3+ ) vor, die zwar alle von jeweils vier S 2– koordiniert sind, sich jedoch in der Anzahl der nächsten Cl – ‐Nachbarn unterscheiden. Die Koordinationsfigur um M1 wird von vier Cl – zum quadratischen Antiprisma (CN = 8), jene um M2 von nur zwei Cl – zum trigonalen Prisma (CN = 6) sowie jene um M3 und M4 von jeweils drei Cl – zum überkappten trigonalen Prisma (CN = 7) ergänzt. Von den sechs kristallographisch unterschiedlichen, röntgenographisch jedoch ununterscheidbaren Anionen weisen drei (S 2– ) CN = 4, die restlichen drei (Cl – ) CN = 3 gegenüber den Kationen auf. So ergeben sich parallel (100) PbO‐analoge Schichten der Zusammensetzung ∞ 2 [SM 4/4 ] + , die längs [100] durch alternierend gestapelte Cl – ‐Schichten zusammengehalten werden.