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reden wir gerade jetzt über embryonale und adulte Stammzellen und deren Anwendungspotential? Mehrere Gründe sind dafür ausschlaggebend. Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der modernen Medizin kontrastieren mit den «End-of-life»-Diskussionen in unseren Vorstellungen. Unser Verständnis um biologische Zusammenhänge nimmt laufend zu. Wir wissen heute mehr über die Regulation biologischer Vorgänge, die technische Machbarkeit des Klonierens und die «Umkehrbarkeit» biologischer Prozesse. Wir müssen diese Realität akzeptieren. Die Regulation von Zellteilung und Zelldifferenzierung wird uns mehr und mehr vertraut. Wir kennen spezifische Wachstumsfaktoren für die Organentwicklung und können Zellen in eine gewünschte Richtung zwingen, z.B. in die Myelopoese durch den Granulozyten-Kolonienstimulierenden Wachstumsfaktor G-CSF. Wir haben auch gelernt, dass sogenannte Wachstumsfaktoren nicht nur Differenzierungshormone, sondern eigentliche Überlebensfaktoren sind. Zellen bleiben in bestimmten Abschnitten ihrer Entwicklung nur in Gegenwart ihres Faktors am Leben. Dies erlaubt umgekehrt, Zellen in Gewebekulturen «in vitro» zu erhalten und gezielt in gewünschte Richtungen ausreifen zu lassen. Entscheidend beeinflusst wurde das Denken durch zwei Arbeiten, die bis vor ihrem Erscheinen als «undenkbar» galten. Dolly, das klonierte Schaf, hat dokumentiert, dass aus soStammzellen; Zeit für eine nüchterne Betrachtung