
Die nachweisbaren Strukturen der Federn von Archaeopteryx mit Anmerkungen zu Longisquama und diversen Proavis ‐Modellen
Author(s) -
Stephan Burkhard
Publication year - 2008
Publication title -
fossil record
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1860-1014
pISSN - 1435-1943
DOI - 10.1002/mmng.20030060111
Subject(s) - humanities , philosophy , art
Die Abstammung der Vögel, die Entwicklung des Vogelfluges und die Evolution der Vogelfeder sind die zentralen Themen, die sehr kontrovers diskutiert werden und bei denen Archaeopteryx als Taxon oder als Modell für die evolutiven Prozesse eine wesentliche Bedeutung zukommt. Dass der erste Fund von Archaeopteryx eine echte Vogelfeder ist und die Abdrücke bei den Skelettfunden von echten Federn stammen, ist offensichtlich. Sie haben einen Schaft, eine Innen‐ und eine Außenfahne, gebildet von Federästen und Federstrahlen. Der Beschreibung der Konturfeder rezenter flugfähiger Vögel folgt die Beschreibung der Konturfeder von Archaeopteryx. Am Berliner Exemplar lässt sich nachweisen, dass die Fahnen der Archaeopteryx ‐Federn wie bei den rezenten flugfähigen Vögeln von Bogen‐ und Hakenstrahlen gebildet werden. Schließlich wird auf die gegenwärtige Diskussion von Longisquama hinsichtlich der Evolution der Federn und der Abstammung der Vögel sowie auf geeignete Proavis ‐Modelle eingegangen. Archaeopteryx hatte bereits hochentwickelte Federn. Wenn die Hautderivate von Longisquama als nonavian feathers den Vogelfedern homolog sind, dann sind sie ein Beleg dafür, dass die Federn in der mittleren Trias entstanden sind. Ihre Flugtauglichkeit erhielten sie erst durch Funktionswechsel. Quadrupede Gleiter eignen sich nicht als Proavis ‐Modelle.