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Die Informationstechnik als unterstutzendes Hilfsmittel und zugleich unverzichtbare Voraussetzung fur eine Modernisierung und Effizienzsteigerung steht weiter im Mittelpunkt der Rationalisierungsbemuhungen der Justiz. Neben organisatorischen Masnahmen ruckt der verstarkte Einsatz der Informationstechnik (IT) in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Wahrend die IT bislang aber meist als Bestandteil einer strukturellen Neugestaltung der Gerichtsorganisation angesehen wird, wird die Einbindung des Richters in der Regel eher als Randthema betrachtet. Hierzu hatte sich der DRiB schon fruhzeitig geausert und in 1988 veroffentlichten Thesen zur Entscheidungsunterstutzung fur den Einsatz intelligenter Textsysteme und eines Richterarbeitsplatzsystems ausgesprochen, das es dem Richter ermogliche, den Arbeitsschritten entsprechend beispielsweise zwischen Textredaktion, juris¬ Recherche, Terminverwaltung und Aktenbearbeitung zu wechseln. Die IT als Hilfsmittel des Richters mus in Zeiten steigender Eingangszahlen und eher sinkender Richterzahlen verstarkt als Mittel der Effizienzund Qualitatssteigerung richterlicher Tatigkeit und damit als Mittel zur Rechtsgewahrung genutzt werden konnen. Richterliche Tatigkeit besteht in hohem Mase in der Informationsaufarbeitung aus Prozesakten und der Informationsbeschaffung aus allgemein zuganglichen Datenbanken wie Entscheidungssammlungen, Fachzeitschriften, Kommentaren und Fachbuchern. Zunehmend werden solche juristischen Wissensdatenbanken auch in elektronisch nutzbarer Form auf Disketten, CD-Roms oder mittels Fernabfrage "online" angeboten. In diesem Zusammenhang ist der Einsatz des juristischen Informationssystems fur die Bundesrepublik Deutschland, kurz: juris, als zentrales IT-Hilfsinstrument des Richters von besonderer Bedeutung. Ein juristisches Informationssystem entfaltet seinen grosten Nutzen dann, wenn die Daten dann und dort zur Verfugung stehen, wenn und wo sie benotigt werden. Wahrend der Entscheidungsvorbereitung sollte keine Unterbrechung fur langere Zeit nur deshalb erfolgen mussen, weil erst noch zusatzliche Rechtsinformationen beschafft werden mussen. Ausgangspunkt eines Modellversuchs in Rheinland-Pfalz zur Nutzung von juris am hauslichen Arbeitsplatz des Richters war die Uberlegung, die Moglichkeiten der Rechtsinformatik dem Nutzer jederzeit zur Verfugung zu stellen und sie nicht auf die zeitlich beschrankten Abfragemoglichkeiten des juris-Anschlusses in der gerichtseigenen Bibliothek zu beschranken. Vor diesem Hintergrund wurde durch das Ministerium der Justiz im Juni 1995 zunachst drei Richtern der Sozialgerichtsbarkeit im Rahmen eines Pilotprojekts die Nutzung von juris vom hauslichen Arbeitsplatz ermoglicht. Hierzu wurde eine Ubereinkunft erzielt, das die Testteilnehmer selbst die monatlichen Datex-Pund Telefonkosten zu tragen hatten, wahrend die juris-Formular Software gestellt wurde. Die eigentlichen Recherchekosten konnten uber den bestehenden juris-Rahmenvertrag abgedeckt werden. Da in das Projekt Richter einbezogen wurden, die uber unterschiedliche EDVund juris¬ Vorkenntnisse verfugten, kam ein Verzicht auf die Abfragesoftware juris-Formular nicht in Betracht. Zwar mag es sein, das eine Recherche ohne die Beschrankungen von juris-Formular im "nackten" Golem effektiver sein kann ; im Hinblick auf die verbesserte Akzeptanz bei den Benutzern, die erleichterte Bedienung und die Moglichkeit, ohne grose Anleitung schnell brauchbare Ergebnisse zu erzielen, fiel aber die Entscheidung fur den Einsatz von juris-Formular. IT als Mittel der Effizienzund Qualitatssteigerung

juris am häuslichen Arbeitsplatz des Richters: Arbeitsbericht eines Betroffenen