English (United Kingdom)

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/featured_content/oa?rat=en

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/highlighted_journal/

Global: Zendy Plus annual

Presents the access of premium content as premium feature

Premium Content

Presents the keyphrase highlighting as premium feature

Keyphrase Highlighting

Presents the summarisation as premium feature

Summarisation

Insights

Presents the pdf analysis as premium feature

PDF Analysis

Presents the zaia usage as premium feature

ZAIA

Global: Zendy Tools annual

Global: Zendy Free Plan

Global: Zendy Tools monthly

Global: Zendy Plus monthly

A. Die nüchterne und ernüchternde Wiedergabe einer dramatischen Situation, die Fiedler formuliert hat, begründet den griffigen, schlagwortartig erhellenden Begriff der "2. Geburt". Wollte Fiedler unter dem so verstandenen Begriff vom Schutz vor Datenverarbeitung (der recht wirksam vorangetrieben ist) endlich zu dem Schutz der Datenverarbeitung für die Erfüllung ihrer Funktionen in Staat und Gesellschaft kommen, findet Wolf 2 eine andere, weitere Deutung des Themas: der Rechtsinformatik sollte durch einen grundlegenden Neubeginn endlich zu einem Durchbruch in der Praxis verholfen werden und formuliert zu diesem Neuansatz 20 Thesen. Sollte darüber hinaus gemäß guter wissenschaftlicher Tradition durch Verbesserung des Begriffs "Rechtsinformatik", wie Weitzel sie vorschlägt, eine bessere Handhabbarkeit generell erreicht werden, wäre das die Bestätigung für den Satz, daß eine gute Theorie die beste Praxis ist. Das bedeutete konkret: eine überzeugend fundierte Rechtsinformatik könnte in vielen einzelnen Lösungsansätzen praktisch werden und damit den drängenden Durchbruch bewirken. Der Verfasser, als Jurist im höheren Verwaltungsdienst mit der Datenverarbeitung in der Verwaltung seit deren Kindheitsstadium größer nicht erwachsen geworden, vertritt nachstehend die Auffassung, daß ein weiterer Aspekt unter dem Gesichtswinkel der "2. Geburt" dringend des Schubs durch die "Geburts-Diskussion" bedarf: die Weiterentwicklung also nicht nur der von Wölf formulierte Neubeginn der zahlreichen, in den Verwaltungen eingeführten Verfahren auf Grund der gewonnenen, reichen Erfahrungen mit moderner Technik, die der Anwender in dem Amtsstuben vor Ort handhaben kann und muß. Die Erfahrungen ihrerseits könnten wichtige Ansatzpunkte hergeben für die tatsächliche Aufbereitung juristischen Wissens. Das wäre ein Durchbruch, der nach der 2. Geburt den Wachstumsschub bringen könnte, den man in den Jahren nach der 1. Geburt leider nur als fehlend beklagen kann. In welchen Jahreszeitraum man die erste Geburt der Rechtsinformatik verlegt, ist unter dem neu geburtlichen Gesichtspunkt nicht mehr entscheidend; der Verfasser legt ihn in die Jahre Ende 1960/Anfang 1970. B. Im folgenden sollen einige typische, alteingeführte Verfahrensanwendungen beispielhaft benannt werden, die verdeutlichen, wie nötig Schubkraft durch die 2. Geburt gebraucht wird. (1.) Der vielbeschriebene erste Einsatz von Zählmaschinen bei Volkszählungen mag letztlich unter der fördernden Obhut der Statistikämter zu immer feineren und raffinierteren aktuellen Auswertungen des Zahlenmaterials geführt haben eines Zahlenmaterials, das zunehmend unter dem Ziel maschineller Auswertung gesammelt und geordnet wurde; aber zu der Herausbildung einer "Informatik" führte dieses älteste Tummelfeld der Datenverarbeitung nicht, sondern allenfalls zu hochentwickelten fachspezifischen Mechanismen im Bearbeitungsvorgang bis hin zu Drucklegung und Veröffentlichung statistischer Berichte. Erwähnenswert bleibt allerdings, daß die Herausbildung eines "Statistikgeheimnisses" als früher Vorläufer des Datenschutzes anzusehen ist. (2.) Die Betrachtung der sog. öffentlichen Bezügeverfahren könnte hier schon weiterführen. Gemeint sind automationsunterstützte Verfahren zur Berechnung, Festsetzung und Zahlbarmachung einschließlich der Fertigung rechnungsiegender Nachweise im Bereich von Arbeiterentlohnung, Angestelltenvergütung, Beamtenbesoldung und -Versorgung. Hier ist Formalisierbarkeit rechtlicher Regeln/Denkvorgänge möglich, Wissensaufbereitung zur Einzelfallentscheidung erforderlich, Subsumtion unter gesetzliche Tatbestandsmerkmale geboten. Die Automationsvorgänge, unabweisbar geworden durch die andauernd zunehmenden Fallzahlen, die gleichgerichtete rechtliche Behandlung der Fälle in dichter Periodizität haben tiefgreifende Veränderungen längst eingeführter Verfahren (vgl. Fn. 4) bewirkt, aber eine (rechts-)systematische Untersuchung des Hintergrunds dieser Verfahren, die sich einander "irgendwie" gleichen und daher auch informationstechnisch zumindest teilweise gleichlaufend behandelt werden könnten, steht aus Sicht des Anwenders aus.

Gedanken - und Erinnerungen - zur "2. Geburt" der Rechtsinformatik