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1. Problemstellung Wir bewegen uns von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft. Manche behaupten, die Informationsgesellschaft sei heute schon Realität. Ursächlich für diese Entwicklung ist nicht zuletzt die rasante technische Entwicklung im Bereich der Informationsverarbeitung. Die Verbreitung dieser Technik ist wohl auch deshalb so rasant, weil die Computer einem beispiellosen Preisverfall unterliegen. Ende der Siebziger Jahre kostete ein Taschenrechner soviel wie heute ein leistungsfähiger PC. Gleichzeitig hat sich das Kostenverhältnis von Hardund Software zueinander verkehrt. 1970 betrug der Anteil der Softwarekosten an einem Gesamtkonzept noch etwa 2%, während die Hardware mit 98% zu Buche schlug. Heute sind wir etwa bei einem Verhältnis von 50% zu 50% angelangt. Die Tendenz weist in Richtung immer höher werdender Softwarekosten. Computerprogramme und alles was damit zusammen hängt sind heute schon ein weltwirtschaftlich bedeutender Faktor. Man unterscheidet zum einen Systemsoftware von Anwendersoftware. Die Systemsoftware ist dafür verantwortlich, daß die entsprechenden Hardwarekomponenten angesprochen werden und miteinander kooperieren. Als Anwendersoftware bezeichnet man dagegen alle auf einer Systemsoftware aufsetzenden Programme, die über den eigentlichen Betrieb des Computers hinausgehen. Diese Unterscheidung hat nur dort Bedeutung, wo eine Hardware an ein bestimmtes Betriebssystem gebunden ist (sogenanntes Bundling). Ist das nicht der Fall, gibt die Entscheidung des BFH 2 , der Systemsoftware unter diesen Voraussetzungen als selbständiges Wirtschaftsgut bezeichnet die hier vertretene Meinung wieder. Eine Unterscheidung wird damit bis auf wenige Ausnahmen nicht relevant. Allgemein läßt sich daher Systemsoftware von Anwendersoftware von Programmen unterscheiden, die für einen Endnutzer individuell hergestellt werden. Danach sind solche Programme (auch Systemsoftware) als Standardsoftware zu begreifen, die einmal in einer bestimmten Form erstellt, massenhaft ohne weitere Anpassung vertrieben werden, während Individualsoftware genau nach den Bedürfnissen des Bestellers erstellt wird 4 . Indes ist diese Klassifizierung keine Schwarz/Weiß-Entscheidung. Zwischen diesen beiden Einordnungen gibt es die Fälle, in denen eine Standardsoftware für die individuellen Bedürfnisse des Nutzers und Käufers angepaßt wird. Außerdem muß danach unterschieden werden, ob nur die Software gekauft wird, oder ob es sich um eine sogenannte Komplettlösung handelt, bei der die Hardware meistens im Wege des Kaufes übertragen wird. Die letzteren Fälle sollen hier jedoch außen vor bleiben. Es soll allein der isolierte Softwarekauf behandelt werden.

Die Behandlung von Standardsoftware im Wiener Übereinkommen über den Warenkauf von 1980