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Die Bewältigung sozio-ökonomischer Probleme in der Dritten Welt hängt zu einem erheblichen Maß vom Einsatz von Technologien ab. Sowohl in den ländlichen Gebieten als auch in städtischen Regionen werden Technologien zur Bewältigung von Urbanisie­ rung, Migration und ökologischen Krisen im Rahmen von geeigneten Industrialisie­ rungsprojekten und Intensivierungen der Landwirtschaft benötigt . Neben angepaßten Technologien und bedarfsgerechten Technologieentwick lungen stehen hierzu die Mög­ lichkeiten des Technologietransfers zur Disposition. Während die Entwicklungsländer hierin eine Möglichkeit sehen , die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen (Abadan-Unat, 1 979, S. 1 88) , sehen die Industrieländer hierin eher die ökonomischen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten (Berques, 1 982, S. 1 1 1 ) . Ob es schließlich zum Technologietransfer kommt, hängt von den sozio-ökonomischen Bedingungen der betei­ ligten Länder, den allgemeinen Charakteristika der beteiligten Firmen und den unter­ schiedlichen Graden der technischen Kompetenz der Firmen auf dem in Frage kommen­ den Gebiet ab (Delorme, 1 98 1 , S . 89). Wegen dieser Voraussetzungen ist die Mehrzahl der an den Transfers beteiligten Unternehmen durch ihre hohe Kompetenz auf dem Ge­ biet von Management, F&E und Produktionsstättenverlagerung gekennzeichnet (a .a .O. , S . 90); ihre Entscheidungen folgen ökonomischen Erwägungen . Demgegenüber befinden sich die Länder der Dritten Welt in einer Situation, die durch die besonderen Anwendungsbedingungen gekennzeichnet ist, unter denen die Technolo­ gien eingesetzt werden sollen . Dabei besteht das Problem, daß Technologien unter spezi­ fischen Bedingungen entwickelt und eingesetzt werden, die denen der Entwicklungslän­ der weitestgehend widersprechen . Weil Technologien in Industrieländern unter anderen sozialen Voraussetzungen funktionieren (Rosenberg, 1 98 1 , S. 27), bringt der Transfer häufig sozio-kulturell inadäquate Technologien in Entwicklungsländer (Reining, 1 979, S . 19 ; Behari, 1 974, S . 1 9), die deren Systeme sozialer Strukturen und Werte deformie­ ren, deren Entscheidungsautonomie einschränken und deren heimische F & E margina­ lisieren (Hussein, 1 979, S. 9 1 ) . Bisher ist der Technologietransfer den ökonomischen Be­ dingungen gefolgt und hat zum Aufbau von Branchen geführt, die durch geringe Kom­ plexität der Produkte und der Produktion , sowie geringen F & E-Aufwand charakteri­ siert sind (Scholz et al . , 1 982, S. 1 78) ; die Wirkungen auf die sozio-ökonomischen Ent­ wicklungsprozesse waren entsprechend einseitig und gering.

verfassung und recht in übersee

Technologietransfer und die Rolle wissenschaftlich-technischer Information. Reproduktion der Struktur internationaler Arbeitsteilung bei der Technologieauswahl