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Eine Suchterkrankung eines oder beider Elternteile ist für betroffene Kinder ein Risikofaktor für ihre gesunde körperliche und psychische Entwicklung. Die Tabuisierung einer Suchterkrankung durch die Gesellschaft und die Scham von Betroffenen hat häufig zur Folge, dass lange Zeit keine Hilfe und Unterstützung in Anspruch genommen wird. Vor allem Kinder leiden unter dieser familiären Situation, die oftmals von Vernachlässigung, Beziehungsabbrüchen und einer fehlenden sicheren Bindung zu den Bezugspersonen gekennzeichnet ist. Auf die Früherkennung und die damit verbundenen frühzeitigen Unterstützungsangebote für suchtbelastete Mütter mit Vorschulkindern ist deshalb ein besonderes Augenmerk zu richten. Dies ist Gegenstand der vorliegenden Masterarbeit. Suchtbelastete Mütter mit Kindern im Vorschulalter sind bisher, wenn es um die Unterstützung in der Lebensbewältigung und die Stärkung der Bindungsfähigkeit zum eigenen Kind geht, noch keine eigentliche Zielgruppe der Sozialen Arbeit im Frühförderbereich (Frühe Förderung). Mit Früher Förderung sind alle Massnahmen gemeint, die Kinder und ihre Familien auf verschiedensten Ebenen in ihrer Lebensbewältigung unterstützen. Die vorliegende Masterarbeit untersucht, wie suchtbelastete Mütter in ihrer Lebensbewältigung gezielter und früher unterstützt werden können, so dass die Bindung zu ihren Kindern gefördert wird. Denn eine sichere Bindung gilt generell als wichtige Voraussetzung für die Stärkung des eigenen Selbstwerts und für ein selbstbestimmtes Leben. Mittels problemzentrierter Interviews wurden sechs Mütter mit Kindern im Vorschulalter befragt. Die Frauen wuchsen alle in einem suchtbelasteten Umfeld auf. Die Auswertung der Interviews zeigte, dass die Frauen – die alle ungewollt schwanger wurden – bereits zahlreiche professionelle Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen und dass sich diese im Aufbau einer sicheren Bindung zum Kind als sehr hilfreich erweisen. Jedoch fehlt ihnen aufgrund ihres eingeschränkten sozialen Beziehungsnetzes die Möglichkeit, kurzfristig und unkompliziert vertrauensvolle Personen zur eigenen Entlastung anzufragen. Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, Professionelle der Sozialen Arbeit für die Situation von suchtbelasteten Familien mit Vorschulkindern zu sensibilisieren. Sie zeigt zudem auf, dass die Soziale Arbeit im Frühförderbereich eine wichtige Vermittlerrolle einnimmt, um suchtbelastete Familien kompetent in ihrer Lebensbewältigung zu unterstützen und zu begleiten

Frühe Förderung als Unterstützung in der Lebensbewältigung von suchtbelasteten Familien: Eine qualitative Untersuchung aus Sicht der Betroffenen