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Es ist kaum richtig, die Anwendung des Terminus 'Dynamik' auf die ersten Phasen der Entwicklung einer religiosen Bewegung zu begrenzen. Das eine solche Abgrenzung mitunter in religionswissenschaftlichen Betrachtungen durchscheint, kann jedoch nicht auf ein einfaches semantisches Versaumnis zuruckgefuhrt werden (selbstverstandlich haben auch institutionalisierte Formen religioser Aktivitat oder religiose Institutionen ihre Dynamik), sondern auf ein gewisses Idealbild des Institutionalisierungsprozesses selbst. Liest man jene 21 Kriterien durch, mit deren Hilfe L. Pope den Ubergang vom Typus Sekte zum Typus Kirche beschreibt' oder blattert man in Th. O'Deas „funf Dilemmas" oder „funf Paradoxen" in der Institutionalisierung', merkt man leicht, wie der Typus Sekte oder die Situation 'noch nicht institutionalisierte Bewegung' mit Charakteristika geladen sind wie Spontanitat, Enthusiasmus, Charisma, Anschaulichkeit, egalitare Teilnahme, moralische Gemeinschaft, Zufriedenstellung aller Bedurfnisse, Expressivitat, eine Mehrzahl von Gottesdienstformen, kollektive Administration, volkstumliche Kirchenlieder, Gewicht religioser Hauslichkeit etc. Der Typus Kirche gestaltet sich als etwas Stabiles und Starres, Burokratisches und Hierarchisches, Kompromisbereites und halb Sakularisiertes, Wohlorganisiertes und Wohlkontrolliertes, aber wenig Inspirierendes und Macht-, aber nicht Menschenorientiertes. Diese idealtypische, zugespitzte Polaritat kann eventuell wenigstens einige Unterstutzung in empirischen Untersuchungen finden, falls man innerhalb einiger ausgewahlter christlicher Gesellschaftsmilieus verbleibt. Sie reprasentiert somit zunachst ein kulturgebundenes Modell, das sich am besten zur Untersuchung

Die Dynamik in der kulturellen Veränderung und Institutionalisierung