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Mit der GIEMSA-Losung gefarbt zeigen die Blutmonocyten rotliche Azurgranula; diese Tatsache ist wohlbekannt. Aber weder das Wesen dieser Azurgranula noch deren Farbeprozesse sind heute aufgeklart. Die Farbung des kerns der Malariaparasiten mit rotlicher Farbe in der GIEMSALosung erfolgt vielleicht, wie es GIEMSA (1923) erwahnt hat, derart, dass der stark saure Kern erst die Methylenazur annimmt, dann die rote Eosinsaure. Das Methylenazur wirkt in diesem Falle als eine Beize. Bei der Farbung der Azurgranula, welche nicht stark sauer sind, kommt aber dieser Farbungsprozess nicht in Frage. Zu bemerken ist die Tatsache, dass in der GIEMSA-Losung enthaltenes Methylenazur (genauer: Methylenazurchlorhydrat), ein oxydatives Produkt des Methylenblaus, wohl azuroder himmelblau ist, aber dessen freie Base, worauf MICHAELIS (1901) schon aufmerksam gemacht hat, rotlich aussieht. Wenn die Azurgranula zu diser freien Azurbase eine besondere Affinitat besitzen, mussen sie sich damit rotlich farben, wie das Fett in einer wasserigen Losung von Nilblausulfat sich mit rotlicher freier Nilblaubase farbt. Unserer Erfahrung nach konnen bei den meisten Farbsalzen die Farbbasen durch Alkali in Freiheit gesetzt und durch Ausschutteln in dipolschwache Flussikeit ubergefuhrt werden. Die freien Farbbasen sind also im allgemeinen dipolschwacher als die Farbkationen. Da die alkoholloslichen Farbstoffe schwach polar sind, verhalten sie sich wie die freien Farbbasen. Daher mussn die alkoholloslichen Farbstoffe unter gunstigen Bedingungen wie freie Methylenazurrbase die Azurgranula der Monocyten farben. Auf Grund dieses Gedankens habe ich folgende Untersuchungen mit Viktoriablau, genau-

Färbung der sog. Azurgranula in den Monocyten mit einem alkohollöslichen Farbstoff, Viktoriablau