English (United Kingdom)

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/featured_content/oa?rat=en

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/highlighted_journal/

Global: Zendy Plus annual

Presents the access of premium content as premium feature

Premium Content

Presents the keyphrase highlighting as premium feature

Keyphrase Highlighting

Presents the summarisation as premium feature

Summarisation

Insights

Presents the pdf analysis as premium feature

PDF Analysis

Presents the zaia usage as premium feature

ZAIA

Global: Zendy Tools annual

Global: Zendy Free Plan

Global: Zendy Tools monthly

Global: Zendy Plus monthly

Als am 22. März 1848 in Agram eine neue Nummer der Novine dalmatinskohorvatsko-slavonske, der ‚Dalmatinisch-kroatisch-slavonischen Zeitung‘ erschien1, da verkündete eine mit ganz großen Buchstaben gesetzte Schlagzeile: Štampa je slobodna – ‚Die Presse ist frei‘. Darunter war in viel kleineren Buchstaben hinzugefügt, daß dies schon seit dem 15. März ab halb sechs Uhr nachmittags der Fall war. Da kann man erleben, was ein wohlgeordneter Staat selbst in revolutionären Zeiten war. Gleich unter dieser Überschrift war ein programmatischer Artikel der kroatischen bürgerlichen Demokraten mit stark ausgeprägter nationaler Zielsetzung veröffentlicht, der das Licht der Öffentlichkeit sicherlich nicht hätte erblicken können, wäre die Metternichsche Zensur nicht, wie eben gemeldet, abgeschafft worden. Die Abschaffung der Zensur hatte in der kroatischen Publizistik jedoch auch weiterreichende Auswirkungen. Am 6. August erschien die erste Nummer der Zeitung Slavenski jug – ‚Der slawische Süden‘, deren Blätter geradezu im frischen Wind des europäischen Revolutionsjahres flatterten. Die Redakteure Dragutin Kušlan und Nikola Krestić mitsamt ihren Mitarbeitern, zu denen einige der namhaftesten Persönlichkeitenen der damaligen kroatischen intellektuellen Szene zählten, überließen sich uneingeschränkt ihrem freiheitlichen Enthusiasmus. Dies kommt sehr deutlich in einem als Leitartikel abgedruckten umfangreichen Grundsatzartikel unter dem Titel ‚Ein Blick auf das europäische Geschehen im Jahre 1848‘ zum Ausdruck. In ihm wird die revolutionäre Bewegung seit 1791 als Ganzes betrachtet. Der Blick des Verfassers ist ganz nach Frankreich gerichtet. Dieses wird in wuchtigen Worten als Sonne beschrieben, um die seit vielen Jahrhunderten (!) die europäischen Völker wie Planeten kreisen. Dabei werden dann Staat und Gesellschaft einander gegenübergestellt als die beiden Brennpunkte des französischen revolutionären Gedankengutes. Sie sind es nämlich, wie es heißt, die in den revolutionären Umwälzungen entwickelt und ausgebaut werden und sich, wie der Verfasser meint, zu immer vollkommeneren und menschenfreundlicheren Gestaltungen weiterentfalten. Dabei werden, um diese zwei Brennpunkte zu bezeichnen, uralte slawische Wörter gebraucht: dèržava und družtvo, die auch heute in etwas veränderter Schreibung als država und društvo in der Bedeutung von ‚Staat‘ und ‚Gesellschaft‘ im kroatischen schriftsprachlichen Usus durchaus geläufig sind. Wenn man heute diese Zeitung von 1848 liest, erscheint der Umstand, daß man diesen beiden Wörtern in den eben angegebenen Bedeutungen begegnet, zunächst gar nicht als etwas irgendwie bemerkenswertes. Äußerst bemerkenswert ist hingegen, daß der Verfasser sich veranlaßt gesehen hat, diesen Wörtern in Klammern die französischen Wörter hinzuzufügen, die hier

Die Revolution von 1848 im Spiegel des auf Herrschaft und Staat bezogenen Wortschatzes der zeitgenössischen kroatischen Publizistik