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Bevor diese Untersuchung sich auf den Kerngegenstand, die Kreuzigungspraxis im römischen Hochverrats-Prozeß bezieht, werden die antiken Wurzeln dieser Todesstrafe skizziert. Ausführlich wird auf die von Mommsen in seinem Strafrecht vorgenommene Analyse der Kreuzesstrafe in römischen Hochverrats-Prozessen Bezug genommen. Besonders wird die Exekutionspraxis nach altem Brauch untersucht, die, anders als Mommsen es dargestellt hat, nicht immer als Kreuzigung im engeren Sinne zu sehen ist, insbesondere, wenn es sich um Hinrichtungen freier römischer Bürger handelte. Diese Untersuchung steht vielmehr in einem Forschungsdiskurs, der deutliche Belege für eine Rechtspraxis sieht, die die Kreuzigung Barbaren und Sklaven vorbehält. Der Aufsatz befaßt sich eingehend mit der Kreuzigungspraxis zur Zeit Jesu. Auch hier stützt der Quellenbefund Mommsens Sichtweise nicht, letztlich wegen dessen definitorisch unscharfer Relation zwischen Kreuzigung und  furca . Die Praxis der Geißelung wird im weiteren eingehend im Zusammenhang mit der Kreuzigung untersucht. Die auch als Einzelstrafe angewandte Geißelung erfolgte wegen ihrer Härte zumeist vor einer Kreuzigung. Zum Abschluß des Aufsatzes wird die Kreuzigung Jesu rekonstruiert und in ihren historisch-sozialen Kontext der Hinrichtungspraxis Roms gestellt.

Hänge ihn an den Baum des Unheils (Liv. 1,26,11) – das Kreuz in römischen Hochverrats-Prozessen