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Sowohl Diodor (40,2) als auch Flavius Josephus (ant. Iud. 14,41–45) berichten über drei jüdische Delegationen, die 63 v. Chr. in Damaskus die Entscheidung im Jerusalemer Thronstreit zwischen Hyrkanos II. und Aristobulos II. in die Hände des Pompeius legen. Nach beiden Historikern soll eine davon gegen beide Kandidaten argumentiert und die Abschaffung des Königtums in Judäa zugunsten einer priesterlichen Regierung gefordert haben. Die Untersuchung zeigt zunächst, daß diese Forderung ohne echte Parallele in der jüdischen Geschichte hasmonäischer (und herodianischer) Zeit ist. Sie fragt dann nach einem Entstehungskontext für den frühesten Bericht über die Ereignisse in Damaskus und begreift ihn als Element der Selbstdarstellung des Pompeius. Literarkritisch wird sodann gefragt, welche Funktion der Gesandtschaftsbericht für Diodor und Josephus mit Blick auf ihre mutmaßlichen historiographischen Konzepte hat. Von dieser Grundlage her wird die Historizität des Berichteten in Frage gestellt.

Die jüdischen Gesandtschaften an Pompeius (63 v. Chr.) bei Diodor und Josephus