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Durch die Zipf'schen Gesetze hat die Quantitative Linguistik Eingang in das Allgemeinwissen der Linguistik gefunden. Das prominenteste lautet: Ordnet man die Worter eines Textes nach ihrer Haufigkeit in Rangen, kann man feststellen, dass relativ wenige Range Worter auf­ weisen, die sehr haufig sind, wohingegen sich auf sehr vielen Rangen Worter tummeln, die nur selten belegt sind. Georg Kingsley Zipf hat als erster erkannt, dass es hier einen regelhaften Zusammenhang zwi­ schen der Frequenz eines Wortes und seinem Platz in der Rangord­ nung gibt. Das Produkt aus Rang r und Frequenz f eines beliebigen Wortes ergibt uber alle Range nahezu einen konstanten Wert C: r ~:. f = C (Zipf 1949: 24, mit Daten aus Ulysses, nach S. 9). Die Tatsache, dass sich entsprechende Verhaltnisse in praktisch jedem Text wieder­ finden lassen, erheben die mathematische Formel zu einem Sprach­ gesetz. Auf der praktischen Seite sagt dieses Zipf'sche Gesetz voraus, dass man in jedem Text auf das Problem stosen wird, viele Worter mit nur wenigen Belegen zu finden, egal wie umfangreich die Textbasis ist - eine Tatsache, die weit reichende Konsequenzen fur die Auswertung von Texten und Korpora hat (Baroni 2009). Die Zipf'schen Gesetze bilden nur die Spitze des Eisbergs von ma­ thematischen Gesetzmasigkeiten in der Sprache. In der Quantitativen Linguistik ist das Entdecken dieser Gesetzmasigkeiten ein Selbstzweck, in benachbarten Disziplinen konnten diese Gesetze als Referenzgrosen dienen. Da in der Germanistik, anders als in vielen anderen Disziplinen, Statistik nicht zur Standardausbildung gehort, erhalten quantitative Erkenntnisse wenig Aufmerksamkeit und statistische Sprachgesetze werden allenfalls als exotische Kuriositaten wahrgenommen. An diesem Zustand mochte Karl-Heinz Best mit seinem Buch Quantitative Lin

zeitschrift für rezensionen zur germanistischen sprachwissenschaft

Karl-Heinz Best. 2006. Quantitative Linguistik. Eine Annäherung (Göttinger Linguistische Abhandlungen 3). 3., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Göttingen: Peust &amp; Gutschmidt. iv, 154 S