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Während Spindelmikrotubuli und manche cytoplasmatischen Tubuli gegenüber Hemmstoffen wie Colchicin eine hohe Sensibilität zeigen, ist das bei Cilienmikrotubuli nicht der Fall. Jedoch unterbleibt bei Gegenwart von Colchicin der Wiederaufbau der Mikrotubuli amputierter Cilien 1. Von gelöstem Aoder B-Tubulin ist bekannt, daß es Colchicin bindet2. Dieses abweichende Verhalten der Cilienmikrotubuli könnte mit ihrer anderen chemischen Zusammensetzung erklärt werden. Temperaturund Enzymversuche an Spermatiden von Nephrotoma saturalis 3 zeigten, daß das axiale Mikrotubulipaar der Spermatidengeißel in seinen chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften auch von den Aund B-Filamenten der Dubletts verschieden ist. Aund B-Filamente sollen ihrerseits nicht gleichartig sein, da A-Filamente gegenüber höheren Temperaturen ( + 50 °C) noch resistenter erscheinen als B-Filamente. Mit der Fingerprint-Technik ist nachgewiesen worden, daß die Proteine des Aund B-Tubulus bei großer Ähnlichkeit tatsächlich verschieden sind 4. Hiermit vergleichbare Resultate ergaben sich auch bei Versuchen über den Einfluß von MgS04-Lösungen unterschiedlicher Konzentration (2 — 35%, Inkubationszeit 7 min) auf die Ultrastruktur nativer Cilien axenisch gezüchteter Kulturen von Tetrahymena pyriformis (Stamm GLC). Am 9 + 2 Muster der Cilien (Fig. 1 a *) war, abhängig von der angewandten MgS04-Konzentration, eine deutlich abgestufte Sensibilität der verschiedenen Filamente gegenüber Mg++-Ionen festzustellen. Bei relativ schwachen Mg++-Konzentrationen (2 — 10%) war außer der Speichenstruktur der Cilien regelmäßig eines der beiden axialen Mikrotubuli geschädigt. Die Art dieser Schädigung bestand immer darin, daß

Notizen: Die Wirkung von Mg-Ionen auf die Mikrotubuli von Cilien / The Effect of Mg-Ions on Microtubules of Cilia