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Während man früher glaubte, daß orientierte Verwachsungen von Kristallen organischer Verbindungen nur dann eintreten können, wenn Gast- und Wirtskristalle außer der formalgeometrischen Voraussetzung noch Identität oder zumindest eine gewisse Verwandtschaft der Bindungsart aufweisen, liegt dieser Untersuchungsreihe die Vorstellung zugrunde, daß derartige Verwachsungen ohne Rücksicht auf die Bindungsart in den verwachsenden Gittern nur dann eintreten können, wenn die Bausteine der aufwachsenden Verbindungen zu den Bausteinen der Trägerkristalle eine hinreichende chemische Beziehung aufweisen, die von der gleichen Art ist, wie sie beim Eingehen einer Molekülverbindung besteht. Auf Grund dieser neuen Betrachtungsweise gelang es, auch solche Partner zur Verwachsung zu bringen, für die wegen ihrer unterschiedlichen Bindungsart nach der früheren Vorstellung eine Verwachsung kaum zu erwarten war; ebenso gelang es unschwer, auf Grund der neuen Vorstellung für Vertreter einer Reihe von Stoffklassen, für die bis dahin Verwachsungspartner vergeblich gesucht wurden, orientierte Verwachsungen zu erhalten, so z. B. für aromatische Kohlenwasserstoffe und Chinon.

zeitschrift für naturforschung b

Zur Chemie der orientierten Verwachsung von Kristallen organischer Verbindungen. VI. Mitteil.: Über orientierte Verwachsungen von Kristallen chinhydronbildender Verbindungen