English (United Kingdom)

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/featured_content/oa?rat=en

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/highlighted_journal/

Global: Zendy Plus annual

Presents the access of premium content as premium feature

Premium Content

Presents the keyphrase highlighting as premium feature

Keyphrase Highlighting

Presents the summarisation as premium feature

Summarisation

Insights

Presents the pdf analysis as premium feature

PDF Analysis

Presents the zaia usage as premium feature

ZAIA

Global: Zendy Tools annual

Global: Zendy Free Plan

Global: Zendy Tools monthly

Global: Zendy Plus monthly

Es werden drei theoretische Ansätze miteinander verglichen, die gegenwärtig häufig bei der Erklärung sozialer Bewegungen und politischen Protests angewendet werden: Die Krisentheorie sozialer Bewegungen behauptet, daß Protest ein Ergebnis gesellschaftlicher Krisenerscheinungen ist. Die Theorie der Gelegenheitsstrukturen sieht die Entstehungsbedingungen sozialer Bewegungen in wechselnden gesellschaftlichen Handlungszwängen oder Handlungsmöglichkeiten. Die Theorie kollektiven Handelns geht davon aus, daß die Akteure nach Nutzen- und Kostenerwägungen handeln. Der Aufsatz beginnt mit der Rekonstruktion und der Diskussion der Probleme der beiden zuerst genannten Theorien. Dabei zeigt sich, daß die Krisentheorie eine widerlegte Mikrotheorie anwendet und keine Verbindung von Mikro- und Makroebene leistet. Inhaltlich stimmt sie mit der Theorie kollektiven Handelns insoweit überein, als sie Präferenzen für Kollektivgüter - allerdings in anderer Terminologie - als relevante Bedingung für die Entstehung sozialer Bewegungen behauptet. Andere erklärende Faktoren werden ad hoc eingeführt. Bei der Theorie der Gelegenheitsstrukturen bestehen große Schwierigkeiten, den Begriff der Gelegenheitsstrukturen klar zu definieren und Gelegenheitsstrukturen empirisch zu ermitteln. Weiter wird gezeigt, daß in der Literatur ad hoc gesellschaftliche Sachverhalte als Gelegenheitsstrukturen identifiziert werden, was eine Immunisierung der Theorie erlaubt. Auch bei dieser Theorie wird die Beziehung zwischen Mikro- und Makroebene unzureichend behandelt. Schließlich wird argumentiert, daß der Begriff „Gelegenheitsstrukturen“ eine Variable der Theorie rationalen Handelns ist, ohne daß Vertreter der Theorie der Gelegenheitsstrukturen einen Bezug zu dieser Theorie herstellen. Als nächstes werden die Grundannahmen und auch Probleme einer dynamischen Theorie kollektiven politischen Handelns skizziert. Es wird gezeigt, wie diese Theorie Probleme der beiden zuerst genannten Theorien lösen kann.

Gesellschaftliche Krisen, Gelegenheitsstrukturen oder rationales Handeln?: Ein kritischer Theorienvergleich von Erklärungen politischen Protests