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Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die Integration von Elementen der „neuen Politik” in die Programmatik von Gewerkschaften. Im Rahmen einer quantitativen Inhaltsanalyse zur Kernenergiedebatte in Kongreßprotokollen von 19 schwedischen und deutschen Einzelgewerkschaften im Zeitraum von 1972 bis 1989 werden die Konzepte der „neuen“ und „produktionistischen Politik“ operationalisiert und einander gegenübergestellt. Die Ergebnisse widerlegen Vermutungen über die Offenheit des politischen Systems in Schweden. Orientiert an Ansätzen, die sich auf die Entwicklung von Organisationen in modernen Gesellschaften beziehen, lassen sich drei Verhaltensmuster erkennen: im Gegensatz zu Schweden ist in Deutschland eine Öffnung von einzelnen Gewerkschaften für Anliegen der „neuen Politik“ zu erkennen. Schwedische Gewerkschaften dagegen bleiben einerseits produktionistischen Weltbildern verhaftet oder versuchen andererseits, einer Diskussion über „neue Politik“ aus dem Wege zu gehen.

Gewerkschaften und die „neue Politik“: Eine quantitative Inhaltsanalyse von Protokollen deutscher und schwedischer Gewerkschaftskongresse