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Die seit 1979 in der VR China wieder zugelassene Soziologie hat sich selbst die Aufgabe gestellt, eine Soziologie „chinesischen Typs“ zu entwickeln. Gegenstand des Artikels ist die Frage, inwieweit das Ziel der Schaffung einer eigenständigen chinesischen Soziologie in den vergangenen fünf Jahren erreicht werden konnte. Es wird zunächst ein Überblick über die soziologischen Traditionen vor 1949 gegeben; in einem zweiten Teil werden die Institutionen und Forschungsschwerpunkte der Soziologie im heutigen China vorgestellt, und nach einem Exkurs über die Kontinuität der Gemeindestudien am Beispiel der Untersuchungen des Dorfes Kaixiangong wird abschließend das Verhältnis von Marxismus und Soziologie im gegenwärtigen China behandelt. Als wichtigstes Ergebnis zeigt der Beitrag, daß sowohl das - wenn auch nicht bruchlose - Anknüpfen an den sozialempirischen und sozialarbeiteri- schen Traditionen der Soziologie vor 1949 in China wie auch das Aufgreifen einer marxistischen soziologischen Traditionslinie aus dem vorrevolutionären China zur Schaffung einer eigenständigen chinesischen Soziologie wesentlich beigetragen haben.

Soziologie in China oder chinesische Soziologie?: Einige Bemerkungen zum gegenwärtigen Entwicklungsstand der Soziologie in der VR China