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Michel Foucault hat nie direkt einen discours der Jurisprudenz in den Blick genommen. Daher stellt sich die Frage, ob sich die Werkzeuge der Diskursanalyse umstandslos auf die Analyse des Rechts an wenden lassen. Auf methodologischer Ebene tritt- so die These - an Problem auf Die Diskursanalyse wurde von Foucault anhand und für die Untersuchung von Wahrheitsdiskursen entwickelt (I.). Zu den Eigenarten des Rechtsdiskurses gehört jedoch, dass er sich in gewichtigen Teilen gerade nicht als Wahrheits-, sondern als normativer Diskurs bestimmt - und entsprechend andere Diskursmechanismen herausbildet. Daher birgt die Fokussierung auf Wahrheitsdiskurse die Gefahr, zu Fehlschlüssen hinsichtlich der internen Logik des modernen Rechts zu gelangen. Wie eine solche Konzentration auf Wahrheitsdiskurse in problematischer Weise das Bild des Rechts präfiguriert wird anhand der Untersuchung Der Vorsorgestaat des Foucault-Schülers François Ewald aufgezeigt (II.). Um trotz dieser Problematik die Diskursanalyse nicht für das Recht aufgeben zu müssen, werden abschließend drei methodologische Verschiebungen vorgeschlagen (III.).

zeitschrift für rechtssoziologie

Diskursanalyse, Wahrheit und Recht: Methodologische Probleme einer Diskursanalyse des Rechts / Discourse analysis, truth and law: Methodological problems of a discourse analysis of law