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Der Autor sucht die wichtigsten Mißverständnisse, die der rechtssoziologische Autopoiesegedanke provoziert hat, aufzuklären und die noch verbleibenden Defizite in einer kognitiven Handlungs- und Ordnungstheorie zu überwinden. Es galt gegen die Autopoiesekritik vor allem richtigzustellen, daß sich die Hypothese von der Geschlossenheit des Rechtssystems nur auf den formalen Mechanismus der Handhabung des binären Codes Recht/Unrecht und nicht auf dessen konkrete Ausgestaltung bezieht. Daher ist das Rechtssystem in den durch die binäre Codierung gezogenen Grenzen durchaus über andere soziale Subsysteme steuerbar. Damit ist aber nicht die Gefahr eines machttheoretischen oder ökonomischen Reduktionismus gebannt. Aus diesem Grunde war gegen den soziologischen Autopoiesebegriff ein personenbezogener zu entwickeln, der die Stabilität und den Wandel der Sozialsysteme von den Kognitionen der in diesen Systemen handelnden Individuen ableitet. In der Konsequenz werden damit handelnde Personen und nicht Kommunikationen als Elemente des Rechtssystems beschrieben.

Gesellschaft ohne Subjekte oder Subjekte ohne Gesellschaft? Kritik der rechtssoziologischen Autopoiese-Kritik