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Ein zentraler Ort der Rechtsanwendung ist das Beratungsgespräch zwischen Rechtsanwalt und Klient. Dort wird ein spezifisches Klientenproblem seiner rechtlichen Lösung zugeführt. Der Prozeß der Rechtsanwendung wird nicht nur bestimmt durch die spezifische Fallproblematik, die rechtlichen Gegebenheiten und die anwaltliche Kompetenz, sondern auch durch die Art und Weise, in der Anwalt und Klient miteinander interagieren. Das berufliche Handeln des Anwalts manifestiert sich in der Interaktionssituation mit dem Klienten in Abhängigkeit von professionellen Standards, ökonomischen Zwängen, allgemeinen und beruflichen überzeugungen, Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten. Für den anderen Mitgestalter der Interaktionssituation, den Klienten, stehen im Vordergrund seine Wünsche und seine Fähigkeiten, diese im Beratungsgespräch bei ungleicher Machtverteilung zur Geltung zu bringen; seine Wünsche und Zukunftspläne sind dabei Verarbeitungsformen seiner Problemsituation. Der vorliegende Beitrag versucht, diese Einflußgrößen präziser zu bestimmen und auf ihre möglichen Konsequenzen hin für die Interaktion selbst zu sondieren, indem Fragestellungen und Hypothesen zum Anwalt-Klienten-Verhältnis anhand der vorliegenden Literatur diskutiert werden.

Anwälte und ihre Klienten im Prozeß der juristischen Transformation privater Konflikte