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An dem gegenwärtig häufig bestrittenen Urteil M. Noths, daß in der Spätzeit das Gesetz zu einer selbständigen Größe und das Gewicht von dem göttlichen Handeln auf das menschliche Tun verlagert wurde, ist für den nachexilischen Bearbeiter, der das Bundesbuch in die Sinaiperikope integrierte, festzuhalten. Von ihm stammen Ex 19,3b–8; 20,22.23 und 24,3–8. Wie 20,22 zeigt, setzt er bereits die Einfügung des Dekalogs voraus. Der privilegierte Status Israels für Jahwe unter allen Völkern ist in 19,5.6a ein Angebot Jahwes, das an Bedingungen geknüpft ist. Nur weil das Volk in 19,8a verspricht, diese Bedingungen zu erfüllen und in 24,3.7 allen einzelnen Forderungen Jahwes, die Mose im Bundesbuch aufschreibt, nachkommen will, wird es von Mose in 24,8 zu Priestern und einem heiligen Volk geweiht, wie es der bedingten Zusage Jahwes in 19,5.6a entspricht.

Israel und das Gesetz. Ex 19,3b–8 und 24,3–8 als literarischer und theologischer Rahmen für das Bundesbuch