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Der Aufsatz beschäftigt sich mit dem Verhältnis, das in der Frühen Neuzeit zwischen der Karrieredynamik an der Römischen Kurie einerseits und der Einschatzung des Wertes eines Amtes sowie deren Entwicklung andererseits bestand. Insbesondere wird hier die wirtschaftliche Strategie der Familie Borghese im späten 16. Jh. im wirtschaftlich-rechtlichen Kontext der Römischen Kurie analysiert. Dabei geht es nicht nur um die wirtschaftlichen Aktivitaten der Brüder Borghese, die bereits von Wolfgang Reinhard untersucht worden sind, sondern auch um die aus der Korrespondenz ersichtlichen Bemiihungen um Ämter wie das des Auditor Camerae. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jh. lag dieses Amt in den Händen eines vom Apostolischen Stuhl unabhängigen Gerichts. Ober die klar definierten Befugnisse in Steuer- fragen hinaus wurden ihm durch päpstliche Bullen weitere spezifische Kompetenzen in civilibus und in criminalibus übertragen. Nach dem Konzil von Trient und in den letzten Jahrzehnten des 16. Jh. erlangte das Amt und sein Gericht zunehmende Bedeutung im Spannungsfeld zwischen den traditionellen Funktionen der Kurie und den neuen Kongregationen Sixtus’ V. Die Rekonstruktion von Familienbeziehungen und Patronage-Netzwerken am Beispiel der Borghese wird dabei in eine historische Perspektive eingeordnet, die dazu dient, die Relevanz des Gerichts im Rahmen der römischen Rechtsordnung herauszuarbeiten.

Il costo di una carica. Strategie familiari e politiche finanziarie tra Auditor Camerae e famiglia Borghese in alcuni documenti vaticani (1590–1591)