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In der Archäologie wird Migration hauptsächlich mit menschlicher Mobilität in Verbindung gebracht. Die Mobilität von Ideen und Objekten wird hingegen als Diffusion oder Transfer beschrieben. Diese kategoriale Trennung wird in Frage gestellt und stattdessen ein alternatives Modell zu Migrationen angeboten, das sich auf die gegenseitige Abhängigkeit von Menschen, Ideen und Objekten konzentriert und nach ihren ‚Wanderungen‘ gefragt. Am Beispiel des spätkaiserzeitlich-frühvölkerwanderungszeitlichen Fenstergefäßes von Coswig (Sachsen-Anhalt) werden die Komplexität der aufgetretenen Verflechtungen, aber auch die Vorteile der Perspektive integrativer ‚Mensch-Objekt-Wanderungen‘ diskutiert. Ausgehend vom Verständnis von ‚Mensch-Objekt-Wanderungen‘ als Assemblagen wird demonstriert, welche Perspektiven ein solcher Ansatz des Neuen Materialismus für die archäologische Betrachtung von Migrationen bieten kann.

Was haben Dinge mit Migrationen zu tun? Einblicke in komplexe ‚Mensch-Objekt-Wanderungen‘ am Beispiel der Assemblage Fenstergefäß von Coswig