English (United Kingdom)

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/featured_content/oa?rat=en

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/highlighted_journal/

Global: Zendy Plus annual

Presents the access of premium content as premium feature

Premium Content

Presents the keyphrase highlighting as premium feature

Keyphrase Highlighting

Presents the summarisation as premium feature

Summarisation

Insights

Presents the pdf analysis as premium feature

PDF Analysis

Presents the zaia usage as premium feature

ZAIA

Global: Zendy Tools annual

Global: Zendy Free Plan

Global: Zendy Tools monthly

Global: Zendy Plus monthly

In der Zeit von 1520–1525 finden sich bei Martin Luther höchst bemerkenswerte Aussagen zu Glaubensfreiheit und Toleranz, die aus der Mitte seiner reformatorischen Theologie begründet werden: der Unterscheidung der beiden Reiche beziehungsweise Regimente Gottes und der Überzeugung, dass Gott selbst es ist, der mittels der äußeren Verkündigung im Inneren eines Menschen den Glauben wirkt. Folgerichtig plädiert Luther auch für einen gewaltfreien Diskurs der unterschiedlichen religiösen Gruppen. Ab 1525/26 lassen sich jedoch bei dem Reformator fortschreitende Tendenzen der Intoleranz gegenüber »Ketzern« oder Andersgläubigen feststellen: Die politischen Autoritäten haben gegen sie nicht nur wegen der Gefährdung des Friedens und der staatlichen Ordnung, sondern auch wegen »öffentlicher Gotteslästerung« vorzugehen. Zwar hält Luther weiterhin daran fest, dass zum Glauben nicht gezwungen werden kann und darf, er gewährt aber Andersgläubigen keine öffentliche Lehr- und Kultfreiheit mehr, sondern vertritt jetzt den Grundsatz: »ein Territorium – eine Predigt«. Der Aufsatz analysiert die Gründe für Luthers Wandel und zeigt auf, dass sein ursprünglicher Ansatz gleichwohl für eine Begründung von religiöser Toleranz aus der Perspektive evangelischer Theologie weiterhin höchst bedeutsam ist.( Überarbeitete öffentliche Antrittsvorlesung als Privatdozent an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen am 30.04.2014. )

»Man lasse die Geister aufeinanderplatzen. Die Faust aber haltet still!«: Glaubensfreiheit, Toleranz – und Intoleranz bei Martin Luther