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Befürworter wie Kritiker der Synthetischen Biologie sind sich darin einig, dass das transformative Potential dieser Biotechnologie zu Verschiebungen in der Deutung kultureller Leitunterscheidungen - z.B. im Verständnis des Lebensbegriffs - führen und deshalb neue gesellschaftliche Aushandlungsprozesse im Umgang mit lebenswissenschaftlichen Innovationen provozieren wird. Der vorliegende Aufsatz untersucht solche Transformationen kultureller Orientierungsmuster, indem unter Rückgriff auf die hermeneutische Figur des kulturellen Unbehagens die den Produkten der Synthetischen Biologie anhaftenden Ambiguitäten erschlossen und mit Hilfe des von Bruno Latour vorgeschlagenen Theorierahmens als Phänomene der Hybridisierung erfasst werden. Das Konzept der ‚Bio-Objekte‘ bietet die Möglichkeit, die so identifizierten Herausforderungen für das Verständnis von ‚Leben‘ zu bearbeiten und konzeptionelle und handlungspraktische Implikationen emergierender Biotechnologien zu eruieren.

jahrbuch für wissenschaft und ethik

Hybridisierungsdynamiken im Verständnis von und im Umgang mit ‚Leben’: Bio-Objekte und ihre Herausforderungen für das Verhältnis von kulturellen Orientierungsmustern und emergierenden Biotechnologien.