English (United Kingdom)

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/featured_content/oa?rat=en

https://curated-unify.zendy.io/wp-json/zendy-region/v1/highlighted_journal/

Global: Zendy Plus annual

Presents the access of premium content as premium feature

Premium Content

Presents the keyphrase highlighting as premium feature

Keyphrase Highlighting

Presents the summarisation as premium feature

Summarisation

Insights

Presents the pdf analysis as premium feature

PDF Analysis

Presents the zaia usage as premium feature

ZAIA

Global: Zendy Tools annual

Global: Zendy Free Plan

Global: Zendy Tools monthly

Global: Zendy Plus monthly

Mit einem dichten und vielseitigen Programm konnten Arnoud de Kemp und sein Veran staltungsteam insgesamt etwa 670 Fachleute und interessierte Personen vom 8. bis 10. Mai 2012 im Berliner Café Moskau zur Kongressmesse Informare! begrüßen, über 360 von ihnen nahmen an der Konferenz teil, über 300 kamen zusätzlich zur Ausstellung und zu den Satellitenveranstaltungen am Abend. Serviceund Kundenorientierung waren zwar in aller Munde, dennoch konnten offenbar nicht alle Referenten der Versuchung widerstehen, eben diese Kundenorientierung zu ignorieren und stattdessen einfach eine Präsentation aus ihrem Fundus abzuspulen. Dennoch, die meisten Vorträge und Workshops erfüllten das Versprechen der Veranstalter, Information Professionals aus unterschiedlichen beruflichen Umfeldern und Studierende (s. Kästen) zusammenzubringen, um ihnen Gedankenanstöße und Einblicke in aktuelle Projekte zu geben und so einen übergreifenden Diskurs anzuregen. Gelegentlich wurde fehlender Enthusiasmus beklagt, und tatsächlich glich die geäußerte Skepsis angesichts der dramatischen Veränderungen, die sich für die Medienund Verlagsbranche oder den stationären Handelsund Agenturbereich abzeichnen, an das Pfeifen im Walde, an Verdrängung und Selbstberuhigung. „Das, was Sache von Profis war, ist jetzt sozialisiert“, meinte Klaus Goldhammer in einer der Podiumsdiskussionen. Einig war man sich, dass Lehrpläne der Schulen im Hinblick auf die neuen Möglichkeiten der Wissensaneignung überarbeitet und angepasst werden müssen. Dabei hat die Weiterbildung der Lehrkräfte Priorität, aber auch der lückenlose Ausbau der Netzinfrastruktur bis ins letzte Dorf. Klicken kann die herkömmliche Kulturund Konzentrationstechnik Lesen nicht ersetzen, auch wenn eine Ablösung schon erfolgt zu sein scheint; zur Zeit wird wohl nur ein Bruchteil dessen, was heruntergeladen wird, überhaupt jemals gelesen. Automatisierte Verfahren der Sprachanalyse, inhaltlichen Erschließung und Verknüpfung haben in den letzten Dekaden qualitative Sprünge gemacht. Zwar gilt das nur für determi nistische Prozesse, keinesfalls für emotional geprägte, doch erstere dominieren in der Wissenschaft. Neben der Erweiterung von Gedächtnisleistung und der ermüdungsfreien Erledigung von Routinetätigkeiten, können Computerprogramme die menschlichen Fähigkeiten in weiteren Teilbereichen übertreffen, ohne jedoch an komplexe menschliche Denkund Assoziationsleistungen auch nur ansatzweise heran zu reichen. Dublettenkontrolle oder Aussonderung von nicht indexierungswürdigem Material bei der flächendeckenden „Anreicherung“ digitaler Dokumente kamen jedoch nicht zur Sprache. Mit dem Wissen um die nachfolgende Inhaltsanalyse und satzoder wortbezogene Indexierung verändern die Autoren allerdings ihren Schreibstil. Die Dokumentare mutieren zunehmend zu Informationsingenieuren. Ihr Know-how und ihre erarbeiteten Taxonomien, Thesauri, Terminologien, Klassifikationen sind heiß begehrt. Ein Grund für Klaus Tochtermann von der ZBW, darüber nachzudenken, unter welchen Bedingungen man sie zur Nachnutzung überlässt. Auch die Künstliche Intelligenz wagt mit dem „Web der Dinge und Dienste“ neue Himmelsstürmereien. Wer die vielen notwendigen Chips unter welchen Bedingungen herstellen wird und welche sonstigen Kosten dadurch auf die Gesellschaft zukommen, war in Berlin kein Thema; allein Michael Eble vom Fraunhofer IAIS wies auf den Stromverbrauch großer Serverfarmen hin und Prof. Ingolf Pernice warf zumindest die Frage auf, wo die Einbettung ins Gemeinwohl bleibe. Vieles, was derzeit boomt, sind „Kollateral-Erfolge“ der Internet-Infrastruktur (Reinhard Karger), erdacht und entwickelt von jungen Pragmatikern. Das vom Sender rbb aufgezeichnete 61. Zukunfts gespräch ist ein Jahr lang als Podcast verfüg bar. Die während der Konferenz gezeigten Präsentatio nen werden auf der Website der Informare! (www.informare-wissenund-koennen.com) abrufbar sein. Die Twittermeldungen findet man unter #Informare12.

Informare 12: Den Menschen übertreffen, ohne ihn auch nur annähernd zu erreichen, und andere Kollateral-Erfolge