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Die bisherigen Untersuchungen zur Immigrationsgeschichte der Gastarbeiter in Deutschland sind nicht auf die Frage eingegangen, warum koreanische Frauen in den 1960er und 1970er Jahren als Krankenpflegerinnen nach Deutschland kamen. Anders als die süd- und osteuropäischen Länder gehörte Korea nicht zu den Staaten, die mit Deutschland ein förmliches Abkommen über die Entsendung von Arbeitskräften schlossen. Die meisten koreanischen Frauen kamen als examinierte Krankenschwestern und Krankenschwesterhelferinnen, aber zunächst waren es Krankenschwesterschülerinnen, die über deutsche katholische Einrichtungen vermittelt wurden. Im Rahmen von Mission und Entwicklungshilfe tätige deutsche katholische Priester und Ordensschwestern vermittelten in einer ersten Phase persönlich koreanische Frauen an deutsche Krankenhäuser und Altersheime. Weil zwischen beiden Staaten im Jahr 1961 ein Entwicklungshilfeabkommen unterzeichnet wurde, könnte man in Bezug auf die koreanischen Gastarbeiter der Interpretation von Knortz zustimmen, nach der die Gastarbeiter im Zuge diplomatischer Tauschgeschäfte auf den deutschen Arbeitsmarkt gelangten. Aber die Vermittlung koreanischer Frauen an die Krankenschwesterschulen hatte mit Entwicklungshilfe wenig zu tun, vielmehr hatte sie primär den Zweck, dazu beizutragen, den Mangel an deutschen Pflegekräften zu beheben.

Diplomatische Tauschgeschäfte? Eine alternative Ansicht zur Gastarbeiterschaft im Rahmen eines asiatischen Beispiels