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Die Bewegungen von Frauen in die Universitäten hinein und ihre Situation innerhalb dieser Institutionen haben eine lange Vorgeschichte, die inzwischen gut dokumentiert ist; sie ist Teil der Geschichte einer weit gespannten Sozialen Bewegung. Es geht um 100 Jahre Frauen in der Wissenschaft, 30 Jahre Neue Frauenbewegung und 20 Jahre Integration der Frauen in allen Positionen der Universitäten. Erst auf der letzten Etappe dieses Emanzipationsweges, in den vergangenen 20 Jahren, setzte auch die Entwicklung von Frauenforschung bzw. Frauenund Geschlechterforschung zu einem deutlich umrissenen Wissensgebiet ein. Die Entwicklung von Frauenund Geschlechterforschung und deren Integration in die wissenschaftlichen Disziplinen ist inzwischen soweit vorangeschritten, dass dieses Wissensgebiet deutliche Konturen einer wissenschaftlichen Disziplin angenommen hat. Die Soziologin Sabine Hark erachtet diese »Disziplinwerdung [...], so wie derzeit noch wissenschaftliches Wissen organisiert ist«, auch fiir die Frauenund Geschlechterforschung als unvermeidlich. (Hark 2001b, 5) Als Zeichen für die »disziplinäre Formierung« nennt sie die Zunahme von Veröffentlichungen zu Frauenund Geschlechterforschung mit lexikalischem bzw. Lehrbuchcharakter und die inhaltliche und personelle Selbstreproduktion im Rahmen der akademischen Lehre durch hierfür speziell ausgewiesene Professuren, Studiengänge, Graduiertenkollegs, Forschungsschwerpunkte und wissenschaftliche Zentren.

Zwanzig Jahre Institutionalisierung von Frauen- und Geschlechterforschung an deutschen Universitäten