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Mit der Covid-19-Pandemie und der Frage nach der Welt, in der wir nach der Pandemie leben wollen, stellen sich schuldenpolitische Fragen, die uns aus anderen Krisenzeiten vertraut sind. Was soll mit Haushalten und Unternehmen passieren, die aufgrund von Entwicklungen höherer Gewalt nun hoch verschuldet sind? Wer wird gerettet, wer nicht – und wer zahlt für die Krise? Ein Blick in das letzte Jahrzehnt zeigt eine Geschichte politischer Mobilisierung, die für andere Formen von Schuldenpolitik kämpfte, und in der daher alternative Zukünfte einer post-pandemischen Welt sichtbar werden. In diesem Text versuche ich diese Geschichte zu rekonstruieren, damit aus ihr Lektionen für die aktuelle Situation gezogen werden können. Der erste Teil erklärt zunächst das Konzept der „umkämpften Schuldenpolitik“ und geht auch kurz auf die Methodologie und Methoden meiner Forschung ein. Teil zwei rekonstruiert die jüngere Geschichte umkämpfter Schuldenpolitik von der südlichen Schuldenkrise seit den 1970ern bis zu den jüngeren Platzbesetzungen um 2011. Der dritte und finale Abschnitt diskutiert dann die Utopien dieser schuldenpolitischen Bewegungen, die für alternative Zukünfte kämpfen.

Wer schuldet hier eigentlich wem?: Soziale Bewegungen und Schuldenpolitik in Zeiten globaler Krise