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1943 wurde bei Radio-Lausanne die komische Radiooper  Barbe-Bleue  von Jacques Ibert gesendet. Ebenfalls unter dem Titel  Barbe-Bleue  war 1940 eine Radiooperette von Jean Binet ausgestrahlt worden, von der nur noch Fragmente erhalten sind. Für beide Produktionen schrieb William Aguet das Libretto. Im vorliegenden Aufsatz soll insbesondere anhand der Radioper von Ibert gezeigt werden, wie es die Autoren verstanden, politische wie künstlerische Ansprüche in dieser Komödie zu verschränken. Sichtbar gemacht wird dies zum einen in der detaillierten Interpretation eines Schlüsselmoments, dem überraschenden Gelächter der Ehefrau von  Barbe-Bleue  in der ihr verbotenen Kammer, und zum anderen in einer breiteren Kontextualisierung der Rolle des damaligen Rundfunks im Rahmen der Geistigen Landesverteidigung der Schweiz. Dabei finden sich in  Barbe-Bleue  sowohl emanzipatorische Ideen zu Geschlechterrollen als auch eine kritisch-liberale Haltung zur Situation im Zweiten Weltkrieg.

Blaubart und die Geistige Landesverteidigung in der Schweiz: Die Radiooper „Barbe-Bleue“ (1943) von Jacques Ibert und William Aguet