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Eigentlich hätten die Erforscher des Kultes der heiligen Hedwig (gest. 1243), der Schutzpatronin von Schlesien und Polen, sowie auch ihre Verehrer gute Gründe zur Freude: Soeben wurden zwei Übersetzungen ihrer Legende dank der Bemühungen von Sabine Seelbach, einer mediävistischen Germanistin aus Klagenfurt, vorgelegt. In der einen geht es um eine spätmittelalterliche Übersetzung ins Frühneuhochdeutsche aus der lateinischen Urfassung, bei der zweiten um eine Übertragung der vorigen frühneuhochdeutschen Fassung ins aktuelle Hochdeutsch. Die beiden Übersetzungen wurden synoptisch gedruckt, was die Benutzung und besonders das Verständnis der Hedwigslegende für Nichtfachleute wesentlich erleichtert. Der Kult der heiligen Hedwig erfreute sich seit dem 13. Jahrhundert großer Popularität. Damals entstanden die ersten Lebensbeschreibungen der Heiligen, die später ständig kopiert, überarbeitet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Die von S. Seelbach untersuchte und herausgegebene Legendenversion gehört zu den vier heute bekannten deutschen Vollfassungen, die im Spätmittelalter entstanden1. Im vorliegenden Fall geht

Die Legende der heiligen Hedwig In der Übersetzung des Kilian von Meiningen herausgegeben von Sabine Seelbach, (2016), 277 S. ISBN 978-3-402-13139-8