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Die folgenreichste Entscheidung,* die Augustus in seiner Herrschaftszeit traf, war die Einrichtung einer Berufsarmee von ca. 300 000 Mann Sollstärke mit xen Besoldungsund Versorgungsansprüchen für die Mannschaftsdienstgrade und hohen, hierarchisch gestuften Salären für Unterof ziere und Of ziere.1 Die Gesamtkosten, nur für Soldzahlungen und postdienstliche Versorgung, sind jüngst auf ca. 370 Millionen Sesterzen per annum geschätzt worden (andere Schätzungen bewegen sich in ähnlichen Größenordnungen).2 Für dieses Wagnis mochte sprechen, daß Augustus gigantische Mittel unter seine Kontrolle gebracht hatte: Er beherrschte die Geldemissionen und die Edelmetallvorräte des Imperiums nach Belieben, sein Patrimonium erstreckte sich über die gesamte Ökumene, und einige der reichsten Staaten der bekannten Welt waren im Laufe der Expansion der res publica Romana als steuerp ichtiges Untertanengebiet in das Imperium integriert worden. Auf der anderen Seite existierte offenkundig ein erheblicher sozialer Druck, die in den Bürgerkriegen entfesselten Militärklientelen politisch wieder einzubinden: Die Stiftung geregelter Versorgungsansprüche diente zweifellos auch der sozialen Pazi zierung und verarbeitete insofern die Erfahrung der vergangenen, von innerer Gewalt geprägten Jahrzehnte. In den folgenden Ausführungen soll dennoch, d. h. obwohl die genannten Faktoren dem Sieger der ‚Römischen Revolution‘ anscheinend Recht gaben, die These vertreten werden, daß die augusteische Entscheidung die ökonomischen Möglichkeiten des Imperiums überforderte oder, anders gewendet, daß sie die entscheidende Weichenstellung

Das Berufsheer der Frühen und Hohen Kaiserzeit und die Verarmung der Kaiserlichen Zentrale