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Manuelle Montagesysteme haben in historischer Perspektive – hier beginnend mit dem Ende des 2. Weltkriegs – immer wieder und mit verschiedenen Ansätzen die arbeitswissenschaftliche Analytik und Gestaltungsthematik herausgefordert. In den 1950er Jahren waren es mit der Verbreitung industrieller Großund Mittelserienfertigung, die aus Amerika importierten Systeme vorbestimmter Zeiten (SVZ), die das arbeitswissenschaftliche Forschungsund Praxisfeld anregten. Auf dem damals fruchtbaren Boden des REFA-Arbeitsund Zeitstudiums gediehen die SVZ-Forschungen zur Validität und Planungssicherheit von Vorab-Gestaltungsvarianten von Montage-Arbeitsplätzen. Entlang der Leitlinien der Bewegungsverdichtung und Bewegungsvereinfachung wurden so Entwürfe von Montagearbeitsplätzen realisiert, die im Wesentlichen zu kurzzyklisch repetitiven Arbeitsinhalten passten. Auch heute noch gehen in etliche CADSysteme mit Menschmodellierung sowie in rechnergestützte Planungsalgorithmen Grundgedanken und Datensätze der SVZ ein. In den 1960er Jahren wandelte sich mit den ersten Kundenansprüchen an Variantenvielfalt der Fokus arbeitswissenschaftlicher Bemühungen in Richtung Sensomotorik und Anlernoptimierung, da das Montagepersonal nun mehrere Produktvarianten und Montagearbeitsplätze zu bewältigen hatte. Die ehemals rein technisch-ökonomisch orientierten Rationalisierungen der SVZ wurden erstmals um menschbezogene Ansätze, Argumentenbilanzen und Gestaltungshinweise ergänzt. In den 1970er Jahren kam die Welle wissenschaftlich begründeter Kritik an den kurzzyklischen repetitiven Arbeitsinhalten in der manuellen Montage zum Tragen. Arbeitsphysiologisch und arbeitsmedizinisch tätige Arbeitswissenschaftler konnten nachweisen, dass die immer

Produktion in der Industrie 4.0: Renaissance der arbeitswissenschaftlichen Forschung für manuelle Montagesysteme